Von: mk
Bozen – Über 3.000 Personen haben am Lichterumzug gegen den staatlichen Impfzwang in Bozen teilgenommen. Die Debatte lässt offenbar noch immer die Wogen hochgehen. Dass die Kundgebung ein so großer Erfolg wurde, dazu könnte auch dieses Video beigetragen haben.
Die Geschichte, die Sara Keller aus dem Passeiertal auf Facebook erzählt, ist keine von denen, die man gerne hört. Innerhalb weniger Tage verbreitete sich das Video wie ein Lauffeuer im Internet.
https://www.facebook.com/stefanie.keller.31/videos/10154766351652606/
Ihre beiden Kinder im Alter von neun und sechs Jahren sind autistisch. Bei ihrem Erstgeborenen wurde die Krankheit im Alter von zwei Jahren diagnostiziert. Die ersten Symptome hätten sich bereits mit eineinhalb Jahren gezeigt – kurz, nachdem das Kind geimpft worden war.
Kurz darauf kam eine Tochter zur Welt. Die Ärzte versicherten der Südtirolerin, dass laut Statistik Männer viermal so häufig wie Frauen von Autismus betroffen seien. Doch die Hoffnung stellte sich als falsch heraus.
Im April 2013 erhielt auch die Tochter von Sara Keller ihre erste Impfung. Im Juni desselben Jahres wurde sie zwei Jahre alt. Zwei Wochen nach der Impfung ist die Tochter völlig verstummt und hat kein Wort mehr gesprochen. Zwei Jahre lang änderte sich an diesem Zustand nichts.
Während die Mutter überzeugt ist, dass die Impfung durchaus zum Autismus ihrer Kinder geführt haben könnte, sehen die Ärzte keinen kausalen Zusammenhang. Bei einer dänischen Studie aus dem Jahr 2015, bei der immerhin 800.000 geimpfte Kinder untersucht wurden, erkrankte kein einziges davon an Autismus.
Trotzdem ist auch den Ärzten klar: Wie jedes Medikament können auch Impfungen Nebenwirkungen haben. Wenn man aber das Risiko von Impfungen mit jenem der Krankheiten und deren Gefahren vergleicht, vor denen die Impfung schützen soll, schlage das Pendel zugunsten der Impfungen aus. Immerhin enden manche Krankheiten tödlich.
Forderung nach Untersuchung vor Impfung
Sara Keller selbst will sich nicht als Impfgegnerin bezeichnen. Für sie würde es ausreichen, wenn vor einer Impfung Untersuchungen gesetzlich vorgeschrieben werden, die in der Lage sind, ein mögliches Risiko in Zusammenhang mit Impfschäden aufzuzeigen.
Die These, dass die Kombi-Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR) bei Kindern Autismus auslösen könnte, wurde im Jahr 1998 vom britischen Arzt Andrew Wakefield aufgestellt, der die Öffentlichkeit damit schockte. Obwohl Wakefields These lediglich auf der Untersuchung von zwölf Kindern beruhte, durch zahlreiche spätere Studien widerlegt wurde und sich zehn der insgesamt 13 Studienautoren bereits im Jahr 2004 von Teilen der Schlussfolgerungen des damals veröffentlichten Artikels distanziert haben, sind noch immer die Folgen dieser Aussage spürbar.
Die britische Ärztekammer hat Wakefield die Zulassung entzogen. Auch an Masern-Komplikationen kann man sterben. Trotzdem ist auch die Forderung von Sara Keller verständlich.