Von: apa
In der Steiermark und in Kärnten sind die Aufräumarbeiten nach den Unwettern im Gange. Das in Assistenz für die zivilen Einsatzkräfte befindliche Bundesheer in der Steiermark wurde durch Villacher Pioniere verstärkt. Die beiden unterbrochenen Bahnstrecken der ÖBB bzw. der Grazer Köflacher-Bahn (GKB) sollen am Sonntagabend bzw. am Dienstag wieder befahrbar sein. Ein Feuerwehrmann wurde beim Entfernen von Bäumen in der Südoststeiermark verletzt, er wurde ins LKH Graz geflogen.
Die GKB-Zugstrecke zwischen Söding-Mooskirchen und Köflach in der Weststeiermark dürfte wegen der Unwetterschäden voraussichtlich bis einschließlich Montag, 15. Juli unterbrochen sein. Ein Schienenersatzverkehr mit Bussen wurde eingerichtet. Es ist laut GKB mit Verspätungen von bis zu einer Stunde und einem eingeschränkten Platzangebot zu rechnen.
Ähnlich gilt für die wegen Reparaturarbeiten nach Unwettern gesperrte Südbahn der ÖBB im Bereich Neumarkt zwischen der Steiermark und Kärnten. Bis Sonntagabend, 19.00 Uhr sind keine Fahrten möglich. Auch hier wurde ein Schienenersatzverkehr zwischen Unzmarkt und Friesach eingerichtet. Zwischen Bruck/Mur und Unzmarkt bzw. Klagenfurt und Friesach fahren Sonderzüge im 1,5-Stunden-Takt und ergänzen die regulären Verbindungen mit den Halten der Fernverkehrszüge. Es ist mit rund einer Stunde mehr Fahrzeit und begrenztem Platzangebot zu rechnen, teilten die ÖBB mit.
Im Bezirk Südoststeiermark in Mettersdorf am Saßbach verletzte sich gegen 20.40 Uhr ein 45-jähriger Feuerwehrmann bei Arbeiten mit einer Motorsäge. Eine Esche war im Sturm auf eine Stromleitung gefallen. Der Mann zerschnitt den Baumstamm, als sich das Sägeblatt im Stamm verkeilte. Da dies in solchen Einsatzlagen laut Feuerwehr nichts unübliches sei, versuchte er mit einer zweiten Motorsäge das verkeilte Gerät freizulegen. Dabei schnellte der stark unter Spannung stehende Stamm hoch und traf den Steirer. Der Verletzte wurde nach der Erstversorgung vom Notarzthubschrauber Christophorus 17 ins LKH Graz gebracht.
Seit Sonntagfrüh stehen zu den bisher eingesetzten 33 steirischen Pionieren weitere 55 Katastrophenhilfe-Spezialisten des Villacher Pionierbataillon 1 im Einsatz. Mit schwerem Gerät sollen die Verklausungen im Teigitschgraben bei Voitsberg beseitigt werden. Zwei Bagger mit bis zu 20 Tonnen und zwei Kranwagen mit bis zu 76 Tonnen Hubkraft stehen zur Verfügung. Zwei Sanitätstrupps des Bundesheeres sind zur medizinischen Erstversorgung vor Ort bereit. Die Einsatzdauer im Graben ließ sich noch nicht abschätzen.
In Kärnten konzentrieren sich die Aufräumarbeiten u. a. auf einen Graben in der Gemeinde Preitenegg im nordöstlichen Teil des Bezirks Wolfsberg. Erdrutsche haben die dortige Straße beschädigt bzw. weggerissen, auch eine Brücke wurde zerstört. Die Feuerwehren haben dort eine Behelfsbrücke gebaut.