Von: mk
Bozen – Am 13. März soll in Bozen das nächste Terror-Schwurgerichtsverfahren stattfinden – diesmal gegen Mullah Krekar höchstpersönlich. Dass er vor Gericht erscheinen wird, ist unwahrscheinlich, berichtet das Tagblatt Dolomiten am Dienstag. Der Mullah befindet sich auf freiem Fuß, da er nicht an Italien ausgeliefert wurde.
Vergangenen Donnerstag wurden am Landesgericht die Geschworenen für das Verfahren ausgewählt. Neben Mullah Krekar stehen fünf weitere mutmaßliche Mitglieder der islamistischen Organisation „Rawti Shax“ vor Gericht.
Laut Vorwurf soll sich die Gruppe zusammengeschlossen haben, um terroristische Anschläge zu planen und zu verüben – mit dem erschwerenden Umstand der länderübergreifenden Bandenbildung. Der Mullah soll der Drahtzieher der Meraner Terrorzelle sein und die Fäden von seiner Gefängniszelle in Oslo aus gezogen haben.
Nachdem sich nicht abgezeichnet hatte, dass Norwegen Krekar in absehbarer Zeit ausliefert, wurde die vom Trienter Untersuchungsrichter Francesco Forlenza verfügte Sicherungsverwahrung in der Zwischenzeit aufgehoben.
Im vergangenen Juli entschied Oslo, dass der Auslieferung nun doch stattgegeben wurde. Das italienische Justizministerium teilte den norwegischen Behörden allerdings mit, dass es nach der Aufhebung des Haftbefehls keine rechtliche Grundlage mehr gebe. Norwegen entließ den Mullah darauf aus dem Gefängnis.
