Postfiliale in der Wagramer Straße als Tatort

Zwei Täter sprengen Bankomat in Wiener Postfiliale

Donnerstag, 20. Februar 2025 | 15:01 Uhr

Von: apa

Wieder haben noch unbekannte Täter einen Bankomaten gesprengt. Tatort war diesmal eine Postfiliale in der Wagramer Straße in Wien-Donaustadt. Der Eingangsbereich des in einem ebenerdigen Anbau zu einem Mehrparteienwohnhaus untergebrachten Postamts wurde dabei völlig zerstört. Der Polizeialarm nach der Sprengung war am Donnerstag gegen 4.15 Uhr ausgelöst worden, sagte Polizeisprecherin Anna Gutt der APA. Ein Großaufgebot an Einsatzkräften raste zum Tatort.

Auch ein Polizeihubschrauber hob im Rahmen der Sofortfahndung ab. Zunächst verliefen die Fahndungsmaßnahmen aber ohne Erfolg. Gesucht wird nach zwei Tätern, die Zeugenaussagen zufolge mit einem schwarzen Pkw geflüchtet waren.

Ermittlungen in Richtung international organisierter Kriminalität

“Die Ermittlungen in Richtung international organisierter Kriminalität laufen auf Hochtouren. Das Landeskriminalamt Wien befindet sich in engem Austausch mit den Landeskriminalämtern der anderen Bundesländer und dem Bundeskriminalamt”, sagte die Polizeisprecherin. “In Wien gab es bisher acht Taten. Sieben wurden vollendet, eine blieb im Versuchsstadium. Nach den mutmaßlichen Tätern wird intensiv gefahndet.”

Zeugen des Vorfalls, denen die Täter vor, während oder nach ihrer Flucht aufgefallen sind, werden ersucht, sich mit der Polizei in Verbindung zu setzen. Hinweise (auch anonym) nimmt das Landeskriminalamt Wien, unter der Telefonnummer 01-31310-33800 entgegen.

Die Anzahl der Bankomat-Sprengungen hat zuletzt vor allem im Osten Österreichs stark zugenommen. Landesweit zählte das Bundeskriminalamt im vergangenen Jahr 13 solcher Taten – versuchte und vollendete Delikte zusammengenommen. Heuer wurden österreichweit jetzt schon zehn Geldausgabeautomaten gesprengt bzw. wurde dies versucht, hieß es auf APA-Anfrage aus dem Bundeskriminalamt. Einen vermuteten Zusammenhang zwischen einzelnen Taten kommentiert die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht.

“In Wellen auftretendes Phänomen”

Es handle sich um ein “dem Bundeskriminalamt bekanntes, in Wellen auftretendes Phänomen”, analysierten die BK-Ermittler für die APA. In den Jahren 2018 und 2019 seien 21 bzw. 20 derartige Delikte bzw. Versuche verübt worden. 2020 und 2021 sackten die Fallzahlen dann auf sieben bzw. acht pro Jahr ab. 2022 kletterte die Zahl wieder auf 19, 2023 wurden wie im vergangenen Jahr 13 Bankomat-Sprengungen gezählt, wobei in diesen Zahlen jeweils sowohl versuchte als auch vollendete Delikte enthalten sind.

Zuletzt wieder gehäuft vorgekommen

Am 12. Februar – Mittwoch vor einer Woche – hatten drei Männer einen Bankomaten am Wienerberg in Favoriten gegen 3.00 Uhr zu knacken versucht. Sie brachten Sprengstoff an, der aber nicht zündete, und flüchteten danach mit einem weißen Motorrad. Knapp eine Woche davor, am 8. Februar, wurde gegen 3.30 Uhr ein Gerät in der Simmeringer Guglgasse in die Luft gejagt. Damals hatte es geheißen, bei den Tätern könnte es sich um eine niederländische Gruppe handeln, der hierzulande zum damaligen Zeitpunkt vier Bankomat-Sprengungen allein heuer zugeschrieben worden seien.

Erheblicher Sachschaden entstand auch am 21. Jänner bei einer Bankomat-Sprengung in Wien-Liesing. Fünf Beteiligte flüchteten mit Motorrollern vom Tatort im Kaufpark Alt-Erlaa. Der erste Wiener Fall dieses Jahres ereignete sich am 4. Jänner am Exenbergerweg in Simmering, begangen durch vermutlich vier Täter, die mit zwei Motorrädern geflüchtet sein dürften.

Zuvor hatte es jedoch schon zumindest seit vergangenem Herbst immer wieder Bankomat-Sprengungen in Wien bzw. generell in Ostösterreich gegeben, und auch hier nahm die Serie zuletzt an Fahrt auf: Erst Dienstagfrüh richteten Bankomat-Sprenger am Bahnhof Korneuburg im Wiener Umland erheblichen Sachschaden an. Am vergangenen Samstag sprengten drei Unbekannte im Foyer einer Postfiliale einen Geldausgabeautomaten im Salzburger Stadtteil Aigen und flüchteten mit einem Motorroller. In Neusiedl am See gab es eine einschlägige Tat in der Nacht auf den 7. Februar, und ebenfalls gegen 3.30 Uhr, zwei Tage zuvor, in der Nacht auf Mittwoch, eine weitere im Foyer einer Bankfiliale in Gänserndorf, wobei mutmaßlich vier Täter zwei Geldausgabeautomaten zerstörten.

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