100.000 Euro wurden erbeutet

Bankraub in Bozen: Ermittler vor entscheidender Wende

Samstag, 18. Januar 2025 | 12:55 Uhr

Von: mk

Bozen – Der Bankraub auf die Sparkassenfiliale in der Galvani-Straße in Bozen am 25. Oktober hat in ganz Südtirol für Aufsehen gesorgt. Die vermummten Täter, die bewaffnet in das Gebäude eingedrungen waren, hatten insgesamt rund 100.000 erbeutet. Nun stehen die Ermittler offenbar vor einer entscheidenden Wende.

Die Polizei hat in der Zwischenzeit die Ermittlungen zielstrebig fortgesetzt. Fingerabdrücke wurden gesichert und ausgewertet. Außerdem sind sämtliche Aufnahmen von Überwachungskameras in der Umgebung überprüft worden – bis sich das Bild der Täter konkretisiert hat.

Demnach soll es sich bei den mutmaßlichen Tätern um drei Männer um die 30 aus Süditalien handeln. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Betroffen sich derzeit dort auch aufhalten und untergetaucht sind. Die Polizei hat zwei süditalienischen Quästuren eine umfangreiche Dokumentation zugeschickt. Um welche Quästuren genau es sich handelt, ist nicht bekannt.

Entscheidend waren auch die Zeugenaussagen jener Mitarbeiter der Bank, die gezwungen worden waren, in den Tresorraum zu gehen und den Tätern das Geld zu übergeben. Anschließend hatten sie die Täter eingesperrt.

Auch der Mitarbeiter eines Mietwagenunternehmens, der im selben Gebäude arbeitet, stieß kurz nach dem Überfall auf die Bankräuber. Die Täter hatten ihre Roller vor der Filiale geparkt und waren durch einen Seiteneingang eingedrungen. Ihr Vorgehen lässt darauf schließen, dass sie die Bank und die Arbeitsabläufe des Personals gut kannten.

Als die Bankräuber zuschlugen, befanden sich die Mitarbeiter in der Mittagspause. Die Angestellten, die kurz nach 14.00 Uhr zurückkehrten, fanden die drei Täter bereits in ihren Büros vor. „Wir sind bewaffnet und machen ernst. Gebt uns das Geld“, forderte einer der drei mit einem deutlichen neapolitanischen Akzent.

Vier Mitarbeiter und der Direktor der Filiale wurden gezwungen, die Täter zum Tresor zu führen und ihnen das Geld zu übergeben, schreibt die Zeitung Alto Adige. Anschließend fesselten die Bankräuber ihre Geiseln mit einem Seil und schlossen sie in dem Raum ein, bevor sie die Flucht ergriffen. Mit Rucksäcken voller Banknoten sollen sie auf ihren Rollern in Richtung Pfarrhofstraße gefahren sein. Anschließend stiegen sie in einen Pkw, an dessen Steuer ein Komplize saß.

Die Filiale blieb nach dem Überfall für einige Tage geschlossen. Einerseits wurde es den Ermittlern dadurch ermöglicht, die nötigen Erhebungen durchzuführen. Andererseits konnten sich auch Mitarbeiter, die sich in Geiselhaft befunden hatten, vom Schock erholen. Der Geschäftsführer der Bank, Nicola Calabrò, erklärte, dass das Unternehmen sich intensiv um das Wohlergehen der betroffenen Mitarbeiter gekümmert habe. Die Sicherheitsvorkehrungen in der Filiale seien inzwischen verstärkt worden.

Bezirk: Bozen

Kommentare

Aktuell sind 4 Kommentare vorhanden

Kommentare anzeigen