Von: mk
Bozen – Der 4. Dezember ist für die Berufsfeuerwehr immer ein ganz besonderer Tag, es ist der Tag ihrer Schutzpatronin, der Heiligen Barbara, die seit jeher immer mit einer Messfeier und der Veröffentlichung der Jahresstatistik gefeiert wird. Zusätzlich zur religiösen Feier ist es eine Gelegenheit wo sich die aktiven Kollegen, die Kollegen im Ruhestand und das Verwaltungspersonal treffen.
Nachdem der 4. Dezember dieses Jahr auf einen Sonntag fällt, wurde die Feier in der Stiftskirche von Gries abgehalten, wo der Grieser Pfarrer Dr. Ulrich Kössler, der Feuerwehrkurat Pater Reinald die Messfeier zelebrierten. Im Anschluss an die Messe wurden einige Einsatzfahrzeuge im Innenhof des Klosters Muri Gries gesegnet.
Nach einigen Grußworten des Landesrates für Bevölkerungsschutz Arnold Schuler richtete der Kommandant Dr.-Ing. Florian Alber einige Gruß- und Dankesworte an die Mannschaft der Berufsfeuerwehr aber auch an die Kollegen der Freiwilligen Feuerwehren von Bozen.
Wie jedes Jahr blickt die Berufsfeuerwehr anlässlich der Barbarafeier am 4. Dezember auf das vergangene Feuerwehrjahr zurück, das sich vom 1. Oktober 2021 bis zum 30. September 2022 erstreckt hat.
In dieser Zeit rückte die Berufsfeuerwehr zu insgesamt 3293 Einsätzen aus, zu im Schnitt neun am Tag und 274 pro Monat. „Das sind fast 400 Einsätzen weniger als im Vorjahr“, fasste der Kommandant zusammen. 94 Prozent der Einsätze wurden in der Landeshauptstadt abgearbeitet, die Wehr half aber auch über die Stadtgrenzen hinaus, wenn ihr Einsatz nötig war. Der Kommandant nennt auch verschiedene andere Eckdaten: 572 Brandeinsätze, 2721 technische Hilfeleistungen, 108 Übungen, 177 Brandsicherheitswachen, 37 Brandursachenermittlungen als Gerichtspolizei, 3218 durchgeführte Alarmierungen durch die Berufsfeuerwehrzentrale, fast 64.000 gefahrene Einsatzkilometer und elf Trinkwassertransporte, bei denen 761.000 Liter Trinkwasser in verschiedene Gemeinden gebracht wurde.
Besonders erwähnte der Kommandant bei seinem Rückblick die Brände. Nicht nur die Waldbrände haben sich verdoppelt, sondern auch die Gebäudebrände. Der Anstieg der Waldbrände lässt sich leicht erklären, hat doch ein Brandstifter die Berufsfeuerwehr und die Freiwillige Feuerwehren in Bozen auf trapp gehalten, aber auch die Feuerwehren der Zone Montiggl mussten einschreiten. Nicht so einfach lässt sich die Verdoppelung der Gebäudebrände erklären, sollte doch die Trockenheit des Sommers 2022 darauf keinen Einfluss haben. Zum Glück sind die Trinkwassertransporte nicht so stark angestiegen wie man aufgrund der fehlenden Niederschläge befürchtet hat.
Mit dem Dienstantritt von 23 neuen Feuerwehrmännern im Juni ist der Personalstand fast vollständig. Im November 2022 ist ein Wettbewerb für 15 Feuerwehrmänner und -frauen gestartet und nach der Vorauswahl werden sie wahrscheinlich im Herbst 2023 mit der Grundausbildung beginnen.
Einige außergewöhnliche Einsätze werden hier hervorgehoben: Ein sehr anspruchsvoller Einsatz wurde im Brennerbasistunnel abgewickelt, wo außer den Ortsfeuerwehren auch die Berufsfeuerwehr wegen einer Rauchentwicklung auf der Tunnelbohrmaschine ausrücken musste. Zum Glück konnten sich alle Arbeiter selbständig in Sicherheit bringen. Nach der Sicherheitsüberprüfung und einer ausgiebigen Lüftung konnten die Arbeiten fortgesetzt werden. Der Einsatz hat gezeigt, dass der Notfallplan der BBT Baustelle und die Zusammenarbeit aller Beteiligten optimal funktioniert hat.
Einen kuriosen Einsatz hat es Mitte Juni gegeben, als ein Jugendlicher in der Wohnung eingesperrt war und er mit der Drehleiter auf die Straße herunter gebracht wurde, um noch rechtzeitig zur Mittelschulprüfung zu kommen.
Die Notlandung eines Ultraleichtflugzeugs in der Industriezone von Bozen war sehr besorgniserregend, aber es waren nur Blechschäden zu verzeichnen und keine Person wurde ernsthaft verletzt.