Proteste gegen Massentourismus

Barcelona: Einheimische verscheuchen Touristen mit Wasserpistolen – VIDEO

Sonntag, 07. Juli 2024 | 15:32 Uhr

Von: luk

Barcelona – In Barcelona haben sich am Samstag rund 2800 Menschen versammelt, um gegen den ausufernden Tourismus zu protestieren, der die Stadt ihrer Ansicht nach zunehmend belastet. Die Demonstranten, die Schilder mit Aufschriften wie „Barcelona ist nicht zu verkaufen“ und „Touristen geht nach Hause“ trugen, setzten sogar Wasserpistolen gegen Urlauber ein, die in der Innenstadt zu Mittag aßen oder ein Glas Wein tranken. Vor mehreren Hotels rief die Menge lautstark: „Touristen raus aus unserem Viertel!“

Explodierende Preise und Wohnkosten

Ein Hauptgrund für die Proteste sind laut Bild und Telegraph die steigenden Wohnkosten in Barcelona. In den letzten zehn Jahren sind die Preise um 68 Prozent gestiegen. Die Aktivisten machen den Tourismus für diese Preisexplosion verantwortlich und fordern eine Veränderung der Wirtschaftspolitik, um die Lebensqualität der 1,6 Millionen Einwohner zu verbessern. Mehr als zwölf Millionen Touristen besuchten letztes Jahr die Stadt. Obwohl dies die Wirtschaft ankurbelt, bringen die Menschenmassen erhebliche soziale und infrastrukturelle Probleme mit sich.

Maßnahmen gegen Massentourismus

Um den negativen Auswirkungen des Massentourismus entgegenzuwirken, hat Bürgermeister Jaume Collboni angekündigt, alle Kurzzeitvermietungen bis 2028 schrittweise abzuschaffen. Diese Maßnahme soll helfen, die steigenden Wohnkosten einzudämmen und die Stadt wieder bewohnbar zu machen. Der Plan des Bürgermeisters stößt jedoch auf Widerstand. Eine Vereinigung von Ferienwohnungsbesitzern warnt vor einem Anstieg des Schwarzmarktes für Touristenunterkünfte.

Um die Bedürfnisse der Touristen mit denen der Einheimischen in Einklang zu bringen, werde zu wenig getan, lautet die Kritik. „Die örtlichen Geschäfte schließen, um Platz für Angebote zu machen, die den Bedürfnissen des Viertels nicht gerecht werden. Die Menschen können die Miete nicht bezahlen“, sagte Musiker Issa Miralles aus dem Viertel Barceloneta.

Overtourism in anderen Regionen

Auch in anderen Regionen Spaniens, wie den Kanarischen Inseln, in Málaga und auf Mallorca, kam es in diesem Jahr bereits zu Protesten. Schätzungen zufolge nahmen allein auf Teneriffa rund 200.000 Menschen an Anti-Massentourismus-Demonstrationen teil.

Die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus

Der Tourismus spielt eine entscheidende Rolle für die Wirtschaft vieler Regionen. In Barcelona trägt er erheblich zum wirtschaftlichen Wachstum bei und schafft zahlreiche Arbeitsplätze. Allerdings müssen Lösungen gefunden werden, um die negativen Auswirkungen des Massentourismus zu mindern und das Gleichgewicht zwischen den Interessen der Einwohner und den Bedürfnissen der Touristen zu wahren.

 

Kommentare

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16 Kommentare auf "Barcelona: Einheimische verscheuchen Touristen mit Wasserpistolen – VIDEO"


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Homelander
Homelander
Universalgelehrter
2 h 28 Min

Recht homse… do konsch als Einheimischo jo bold nimma londn… ein gesunder Tourismus ist gut, was aber zuviel ist, ist zuviel…

Caesar
Caesar
Grünschnabel
1 h 12 Min

Und was willst Du machen? Gesichtskontrolle einführen? Ich habe das früher schon einmal geschrieben. Die Touriabgabe muss deutlich erhöht werden und das Geld für soziale Projekte (Wohnungsbau, Unterstützung von Alleinerziehenden, Rentnern usw.) und Infrastrukturmaßnahmen verwendet werden. Dies würde zumindest den Ärmeren und der Allgemeinheit zugute kommen. Aber platte Beschimpfungen helfen niemandem weiter. Der Tourismus ist nun mal die Einnahmequelle!

letzwetto
letzwetto
Superredner
53 Min 19 Sek

Wir müssen auch protestieren, in brixen nur noch 50% reinlassen

nixischfix
nixischfix
Superredner
17 Min 36 Sek

@home aber diesen gesunden Tourismus gibt’s schon lang nicht mehr, auch hier zu Lande. Immer mehr immer größer wurde gebaut, wenn mal ein Winter oder Sommer einige % weniger erwirtschaftet wird ist der Jammer groß. Die Schraube zurück drehen können und wollen unsere Toristiker wohl nicht, wobei weniger mehr wäre…

Faktenchecker
2 h 38 Min

Am Waltherplatz weden rosa Wattebäuschen geworfen.

Look_at_Yourself
Look_at_Yourself
Universalgelehrter
2 h 17 Min

Faktenchecker
Nö, da werden Sonnenbrillen verkauft.

gogogirl
gogogirl
Superredner
1 h 20 Min

Heute Nachmittag in den Bozner Lauben,Turisten gruppen sitzen auf den Boden und essen den ,,Prosciutto,, vom Despar,sind das die Qualitätsturisten von den der Hgv spricht

Skye
Skye
Tratscher
50 Min 37 Sek

Auch bei uns wird es eines Tages soweit kommen… Ich sehe schon die Schlagzeilen: Protest in Meran am Thermenplatz mit 10.000 Teilnehmern

gogogirl
gogogirl
Superredner
1 h 25 Min

Richtig so dass wäre auch etwas für Südtirol

Ninni
Ninni
Kinig
27 Min 32 Sek

Wird bei uns auch bald sein

Recht haben sie 👏👍ole’

Stadtler
Stadtler
Superredner
1 h 27 Min

RBnB gehört verboten

65Wendi
65Wendi
Tratscher
22 Min 15 Sek

Hoffentlich passiert das mir nicht wenn ich in den Urlaub fahre,das hätte mir noch gefehlt, da sitzt du da, nichts böses Ahnen bei deinem drink und dann wird man ongegriffen:-(

sixtus
sixtus
Tratscher
1 h 44 Min

Und wie viele Urlauber aus Barcelona/Spanien fahren nach Rom/Venedig. Was würden Sie von den Einheimischen halten, wenn man sie anspritzt und beschimpft..

Eric73
Eric73
Tratscher
1 h 55 Min

Letztlich ist es aber schäbig für die Missstände den Touristen in Person anzuhreifen znd sei es nur mit Wasser.
Da müssen Sie schon die Schuld bei den Verantwortlichen der Stadt und den Touristen-Institutionen/ Fremdenverkehr erkennen und die anzählen. Der einzelne Tourist, der konsumiert und sein Geld ausgibt, trifft an der Situation ja keine Schuld.

Reitiatz
Reitiatz
Universalgelehrter
1 h 8 Min

Wenns oune Turis ah auskemps passt sell schun, suscht seits selber Bleid. 😬

Mey
Mey
Grünschnabel
5 Min 50 Sek

@Reitiatz – können Sie nicht lesen?? Wer redet von “ohne”?!

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