Von: mk
Innsbruck – Die Dimensionen des Brenner Basistunnels stellen nicht nur Ingenieure und Planer vor große Herausforderungen, sondern sind auch für die unterschiedlichen Rettungskräfte im Falle eines Notfalls ein nicht alltägliches Geschäft.
Deshalb gab es heute im Rettungsstollen des Brenner Basistunnels bei Ampass und Tulfes eine Großübung an der über 100 Einsatzkräfte unterschiedliche Szenarien für den Notfall trainierten. Zusammen mit den ÖBB, der Projektgesellschaft BBT SE und den beteiligten Bauunternehmungen wurden die unterirdischen Bauwerke des Brenner Basistunnels begangen und die sicherheitstechnischen Einrichtungen geprüft und kontrolliert.
Simuliert wurde der Ablauf mit einem „realen“ Alarm, in welchem alle Beteiligten die Rettungsabläufe umsetzen mussten. Ein Beispiel ist die Flucht der Mineure in einem Brandfall. So mussten diese in einen Rettungscontainer flüchten – welcher für 24 Stunden Sicherheit und Frischluft auch im verrauchten Bereich garantiert – und auf die Abholung durch die Rettungskräfte warten.
Ebenso wurde die Rettung über die Südumfahrung von Innsbruck trainiert. Zwei Rettungszüge befahren den Tunnel und simulieren die Rettung der Arbeiter aus dem naheliegenden Rettungsstollen.
Sicherheit im Tunnel gilt nicht nur für den Betrieb, sondern ist auch im Bau eines so komplexen unterirdischen Bauwerkes von größter Wichtigkeit. Große Maschinen befinden sich rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr im Einsatz. „Wir setzen auf die höchsten Sicherheitsstandards, die es weltweit im Tunnelbau gibt. Daher müssen die unterschiedlichen Szenarien immer wieder geübt werden, um in einer Notsituation die richtigen Entscheidungen zu treffen. Deshalb ist es umso wichtiger sich mit diesen Stresssituationen auseinanderzusetzen und diese konkret in den Tunnelbaustellen des Brenner Basistunnel zu üben“, so Prof. Bergmeister, Vorstand der BBT SE.
Für den Bezirksrettungskommandanten Christian Schneider steht fest: „Für das Rote Kreuz ist die enge Zusammenarbeit mit den anderen Einsatzorganisationen sowie dem Bauherren BBT SE, den ausführenden Bauunternehmungen und der ÖBB bei einem so komplexen Projekt wie dem Brennerbasistunnel besonders wichtig. Der heutige gemeinsame Schulungstag trägt entscheidend dazu bei im Ernstfall noch schneller und effizienter helfen zu können“
In dasselbe Horn stoßt Landesfeuerwehrkommandant Ing. Peter Hölzl: „Gemeinsame Übungen und Ortskenntnis sind die Voraussetzung für einen guten Einsatz. Aber auch die notwendigen Gerätschaften sowie vor allem die Einsatzmannschaften gewährleisten einen sicheren Einsatz. Ausbildung und Gerätschaften für dieses Jahrhundertbauwerk konnten gemeinsam mit der BBT SE festgelegt werden und sind ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Diese gemeinsame Übung ist ein essentieller Bestandteil des Konzeptes der Sicherheit.“
Nach der fünfeinhalbstündigen Übung kehrten alle Einsatzkräfte wieder in ihre Wachen zurück und die Tunnelarbeiten wurden fortgesetzt. Tag für Tag werden allein im Großraum Innsbruck an die 50 Tunnelmeter an unterschiedlichen Stellen ausgebrochen. Bis heute wurden am Gesamtprojekt Brenner Basistunnel bereits über 57 Kilometer an Tunnel errichtet. Das ist ein Viertel des gesamten Rohbaus des BBT.