Für ihn klickten die Handschellen

Beängstigender Verdacht: 24-Jähriger aus Südtirol hegte Terrorpläne

Donnerstag, 13. März 2025 | 12:25 Uhr

Von: mk

Trient/Bozen – Ein 24-jähriger italienischer Staatsbürger ist in Südtirol wegen des Verdachts auf Radikalisierung und Vorbereitung terroristischer Handlungen verhaftet worden. Die Festnahme erfolgte im Rahmen einer von der Anti-Mafia- und Anti-Terror-Staatsanwaltschaft von Trient koordinierten Untersuchung, wie die Carabinieri der Spezialeinsatzgruppe ROS und des Bozner Landeskommandos mitteilten.

Dem jungen Mann werden Propaganda und Anstiftung zu Straftaten aus Gründen rassistischer, ethnischer und religiöser Diskriminierung sowie die Vorbereitung terroristischer Aktivitäten, auch internationaler Natur, vorgeworfen. Die Ermittlungen begannen im September 2023, nachdem der italienische Geheimdienst auf ein Social-Media-Profil aufmerksam geworden war, auf dem nationalsozialistisches Material und Sympathiebekundungen für den „Islamischen Staat“ verbreitet worden waren.

Den Carabinieri der Spezialeinsatzgruppe ROS gelang es, den Verdächtigen zu identifizieren – trotz seiner ausgeklügelten Tarnversuche im Netz. Dem Ermittlern zufolge verbreitete der Mann intensiv dschihadistische und antisemitische Propaganda und eignete sich Kenntnisse zur Herstellung von Sprengsätzen mit drahtlosen Zündern an.

Der gelernte Elektrotechniker hat auch in Gesprächen am Handy und in Online-Chats die Absicht geäußert, einen Sprengsatz zu bauen. Dabei erkundigte er sich unter anderem über Anleitungen für den Bau eines Fernzünders. Außerdem soll der 24-Jährige auch die eigenen Familie indoktriniert haben – darunter einen zehnjährigen Bruder. Mit einem älteren Bruder diskutierte er unterdessen über den Kauf einer Schusswaffe.

Bei Durchsuchungen wurden eine Gasmaske, über 200 Einheiten pyrotechnisches Pulver, elektronische Bauteile zur Herstellung von Fernbedienungen und Abhörgeräten sowie Computer und Unterlagen sichergestellt.

Die aktuelle Untersuchung steht im Zusammenhang mit einer früheren, die von der Bozner Jugendstaatsanwaltschaft geleitet worden war: Damals war der Verdächtige noch als Minderjähriger in ein Programm zur Deradikalisierung aufgenommen worden. Das Programm musste jedoch aufgrund der Corona-Pandemie unterbrochen werden und erzielte nicht die gewünschten Ergebnisse.

Bezirk: Bozen

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