Von: mk
Vierachach/Bozen – Dreieinhalb Monate sind seit jenem 30. Jänner vergangen, an dem in einem Appartement in Vierschach im Hochpustertal der leblose Körper der 28-jährigen Fatima Zeeshan gefunden worden war. Die junge Frau aus Pakistan war Opfer einer brutalen Bluttat geworden und konnte bislang noch immer nicht begraben werden, berichtet die Tageszeitung Alto Adige.
Fatima war im achten Monat schwanger. Laut Ergebnis der Autopsie war auf sie vor ihrem Tod mit der Faust eingeschlagen worden. Auch Fußtritte waren ihr verpasst worden. Gestorben ist sie an Erstickung. Ihr Ehemann Mustafa Zeeshan gilt als dringend tatverdächtig, er sitzt im Gefängnis.
Der Leichnam befindet sich derzeit immer noch in der Kühlzelle im Bozner Krankenhaus. Die Eltern und Verwandten der jungen Frau warten darauf, Fatima endlich in ihre Heimat überführen zu können, um eine traditionelle Beerdigung zu zelebrieren.
Die Kosten für die Überführung übernimmt die pakistanische Gemeinschaft in Südtirol. Rund 5.000 Euro an Spenden wurden gesammelt.
Am Freitag ist von den italienischen Behörden grünes Licht gekommen. Die Bozner Staatsanwaltschaft das entsprechende Dokument unterschrieben.
Mustafa Zeeshan, dem mehrfacher Mord unter erschwerten Umständen vorgeworfen wird, hat bisher noch kein offizielles Geständnis abgelegt. Nur bei der Anhörung in der Carabinieri-Kaserne von Innichen soll er etwas angedeutet haben. Die Aussagen sind vor Gericht allerdings nicht verwertbar, da kein Strafverteidiger anwesend war.
Der Mann hatte am 30. Jänner selbst die Notrufnummer 112 gewählt. Doch anstatt zu beschreiben, was vorgefallen war, hatte er lediglich geweint. Als der Notarzt ankam, lag Fatimas lebloser Körper auf dem Bett im Schlafzimmer auf dem Bauch. Der Körper war mit zahlreichen Blutergüssen übersät.
Der 28-Jährigen soll es kaum erlaubt gewesen sein, das Haus zu verlassen und Kontakte im Dorf zu knüpfen. Vermutet wird, dass die Frau im Ehebett erwürgt worden ist.