Von: mk
Bozen/Sand in Taufers – Maria Magdalena Oberhollenzer ist am 27.Dezmber im vergangenen Jahr tot in ihrer Wohnung in St. Georgen bei Bruneck aufgefunden worden. Rund zehn Monate später wird ihr Leichnam endlich zur Ruhe gebettet, berichtet die Tageszeitung Alto Adige. Die Beerdigung findet am Freitag um 14.30 Uhr in Sand in Taufers statt.
Bekanntlich wird gegen den 35-jährigen Patrick Pescollderungg wegen vorsätzlicher Tötung ermittelt. Die Staatsanwaltschaft hat den Leichnam nun freigegeben.
Der Gadertaler, der sich im Hausarrest befindet, behauptet nach wie vor, dass Oberhollenzers Tod die Folge eines tragischen Unfalls im Zuge eines einvernehmlichen Sexspiels gewesen sei.
Der 35-Jährige hat sich bislang nicht in Widersprüche verstrickt, sondern blieb kohärent bei seiner Version des Tathergangs. Pescollderungg erklärte, er sei ein guter Bekannter der damals 54-Jährigen gewesen.
Die Frau, die unter Einsamkeit litt, habe ihn in der Weihnachtszeit angerufen und zu sich eingeladen. Anschließend sei es zu Intimitäten gekommen, wobei Oberhollenzer selbst den 35-Jährigen zum Würgespiel ermutigt habe. Doch innerhalb weniger Augenblicke sei aus dem Spiel bitterer Ernst geworden.
In der Zwischenzeit liegen der Staatsanwaltschaft die ersten Ergebnisse des Gutachtens vor, das sie in Auftrag gegeben hat. Demnach war der Druck, der auf Oberhollenzers Hals ausgeübt wurde, die Todesursache. Es konnte hingegen weder bestätigt noch ausgeschlossen werden, dass der Druck vom Verdächtigten ausgeübt worden war.
Pescollderungg selbst hat immer behauptet, er habe den Gürtel des Bademantels verwendet, um dem Opfer die Luft abzuschnüren und um damit das Lustgefühl zu steigern. Trotzdem wollte die Staatsanwaltschaft offenbar jeden Zweifel aus dem Weg räumen, weshalb sich die Freigabe des Leichnams immer wieder verzögert hat.
Nun kann Maria Magdalena Oberhollenzer im Friedhof von Sand in Taufers endlich ihre letzte Ruhe finden. In den nächsten Wochen dürfte die Staatsanwaltschaft auch ihre Untersuchung abgeschlossen haben.
Die Verteidiger warten unterdessen auf das Ergebnis ihres eigenen Parteiengutachtens. Sie erhofft sich, dass dadurch die Aussagen ihres Mandanten gestützt werden.