Von: mk
Bozen – Frauen, die physische oder psychische Gewalt erfahren, sollen Anzeige erstatten – diesen Appell lancieren die Carabinieri in Südtirol.
95 Prozent der mutmaßlichen Gewalttäter, die seit Jänner 2023 in Südtirol angezeigt wurden, konnten identifiziert werden. Bei den Opfern handelte es sich in 86 Prozent der Fälle um Frauen. 67 Prozent der Opfer haben zudem Migrationshintergrund.
In 50 Prozent der Fälle ging es um familiäre Misshandlung, in neun Prozent um sexuelle Gewalt. 20 Prozent der Fälle drehten sich um Stalking.
Gleichzeitig erinnern die Carabinieri daran, dass in den Stationen in Bruneck, Meran und Leifers sogenannte rosa Zimmer eingerichtet worden sind, um mutmaßliche Opfer von Gewalt in einem geschützten Rahmen zu vernehmen.
Um Gewalt gegen Frauen besser zu bekämpfen, können Carabinieri auch eine eigene Ausbildung beim Obersten Institut für Ermittlungstechniken absolvieren.
Unter dem Begriff „Codice Rosso“ hat das Parlament in Rom vor Jahren schärfere Strafen für unterschiedliche Formen von Gewalt gegen Frauen verabschiedet. Auf der Homepage der Carabinieri www.carabinieri.it gibt es einen eigenen Bereich, der vielfältige Informationen zu Straftaten wie Stalking, Misshandlung, Rachepornos oder sexuelle Gewalt bietet. Die staatsweite Hotline 1522 bietet Opfern von Gewalt und Stalking zusätzlich Hilfe.
Rund 20 Prozent der Straftaten, die die Carabinieri im Jahr 2023 in Südtirol verfolgt haben, lassen sich dem Bereich des „Codice Rosso“ zuordnen.