Von: mk
Bozen/Trient – Zwei Tage nach der Bekanntwerden der umfassenden Ermittlungen der Antimafia-Staatsanwaltschaft von Trient gegen eine mutmaßliche mafiaähnliche Vereinigung gehen erste Rechtsmittel beim Beschwerdegericht gegen die U-Haft ein.
Wie berichtet, wird insgesamt gegen 77 Personen ermittelt, gegen neun wurde ein Haftbefehl erlassen und die Überstellung in den Hausarrest angeordnet. Im Zentrum des Hurrikans steht der Tiroler Magnat René Benko. Aber auch der Südtiroler Wirtschaftsberater Heinz Peter Hager und der Unternehmer Paolo Signoretti aus Rovereto sollen eine tragende Rolle innerhalb der Organisation gespielt haben.
Die Ermittler werfen den Beschuldigten vor, mit korrumpierenden, aber auch einschüchternden Mitteln gearbeitet zu haben, um vor allem im Immobilienbereich ihre persönlichen Interessen voranzutreiben.
Wie berichtet, haben die Anwälte der Bürgermeisterin von Riva del Garda, Cristina Santi, als erstes Einspruch gegen den Hausarrest erhoben. Die Anwälte weisen sämtliche Vorwürfe zurück.
Am heutigen Donnerstag wird auch der Einspruch von Hagers Anwalt erwartet. Der Südtiroler Wirtschaftsberater wird von den Ermittlern als Verbindungsmann zwischen Unternehmern in der Region und Benko angesehen.
Die Positionen von Signoretti sowie von Ex-Senator Vittorio Fravezzi, des Kommunikationsexperten Lorenzo Barzon, der beiden Architekten Fabio Rossa und Andrea Saccani sowie der Beamtin Daniela Eisenstecken könnten sich in den kommenden Tagen klären, sobald das Garantieverhör stattfindet. Auch für sie hatte die Staatsanwaltschaft den Hausarrest beantragt.
Am Freitag treten Bürgermeisterin Santi und der Architekt Rossa vor den Ermittlungsrichter, während die anderen Anhörungen in der nächsten Woche stattfinden.
Benko befindet sich unterdessen in Österreich auf freiem Fuß. Bei einer Ausreise riskiert er jedoch eine Verhaftung.
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