Verteidigung hatte für Freispruch plädiert

Benno Neumair [33] auch in zweiter Instanz zu lebenslanger Haft verurteilt

Montag, 30. Oktober 2023 | 16:41 Uhr

Von: luk

Bozen – Das Berufungsschwurgericht unter dem Vorsitz von Richterin Silvia Monaco hat die lebenslange Haftstrafe für Benno Neumair (33) für den Mord an seinen Eltern Laura Perselli und Peter Neumair bestätigt. Damit wurde dem Antrag von Anklage und Nebenklage entsprochen, berichtet die Nachrichtenagentur Ansa.

Die Verteidigung hatte bekanntlich am Samstag einen Freispruch gefordert. Der Bozner sei zum Zeitpunkt der Taten nicht schuldfähig gewesen.

Der Angeklagte war bei der Urteilsverkündung am heutigen Montag nicht im Gerichtssaal. Benno Neumair hat bekanntlich am Nachmittag des 4. Jänner 2021 seine Eltern durch Strangulation getötet und ihre Leichen dann bei Pfatten in die Etsch geworfen. Erst Wochen später konnten die sterblichen Überreste nach intensiver Suche im Flussbett gefunden werden.

Der mittlerweile 33-Jährige hatte die Taten zwar gestanden, allerdings pochte die Verteidigung darauf, dass er aufgrund seines psychischen Zustandes zum Tatzeitpunkt nicht zurechnungsfähig gewesen sei. Die Staatsanwaltschaft plädierte hingegen im Erstprozess aufgrund der Kaltblütigkeit der Taten für lebenslange Haft mit einem Jahr Einzelhaft.

Während des Prozesses waren mehrere Gutachten vorgelegt worden, die sich mit der Zurechnungsfähigkeit des Angeklagten beschäftigten. Diese kamen zu völlig unterschiedlichen Schlüssen. Einig waren sich die Gutachter darin, dass der Angeklagte unter psychischen Störungen leidet und auch heute noch gefährlich sei. Der Fall hatte in Südtirol sowie auch italienweit für große mediale Aufmerksamkeit gesorgt.

Am 19. November 2022 wurde Benno Neumair in erster Instanz zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Nun wurde dieses Urteil auch in zweiter Instanz bestätigt.

 

Bezirk: Bozen