Von: luk
Bozen – Benno Neumair, der gestanden hat, seine Eltern ermordet und die Leichen dann in die Etsch geworfen zu haben, sitzt seit zwei Wochen nicht mehr in Einzelhaft im Bozner Gefängnis. Er teilt sich nun seine Zelle mit zwei weiteren Männern, gegen die schwere Vorwürfe erhoben werden. Es ist laut der Tageszeitung Alto Adige nicht unüblich, dass Häftlinge, gegen die ähnliche Anschuldigungen erhoben werden, in einer Gemeinschaftszelle untergebracht werden.
Im Fall von Benno Neumair sind dies Johannes Beutel und Lukas Oberhauser: Sie stehen bekanntlich ebenfalls wegen Mordes vor Gericht.
Johannes Beutel ist bereits in erster Instanz zu 30 Jahren Haft wegen des Mordes an seiner Frau Alexandra Riffeser verurteilt worden. Für ihn tagt in wenigen Tagen das Berufungsschwurgericht.
Gegen Lukas Oberhauser hat die Staatsanwaltschaft erst am Freitag Anklage erhoben. Er wird für den Mord am 9. März 2020 an Barbara Rauch im “Bordeauxkeller” in Eppan verantwortlich gemacht. Sein Opfer soll er außerdem gestalkt haben.
Die Verfahren für Beutel und Oberhauser sind bereits weiter fortgeschritten als jenes für Benno Neumair. Für den 30-Jährigen läuft bekanntlich das Beweissicherungsverfahren zur Feststellung der Zurechnungsfähigkeit zum Tatzeitpunkt.
Drei Amtssachverständige, die Gutachter der Verteidigung, der Staatsanwaltschaft und der Nebenkläger müssen bis zum 2. Juni eine Einschätzung abgeben, ob Benno Neumair zum Zeitpunkt der Tat zurechnungsfähig war, ob er gemeingefährlich ist und einem Prozess folgen kann. Auch der Einfluss der von ihm eingenommenen Dopingmittel auf seine Psyche soll untersucht werden.