Von: mk
Bozen – Dieser Tage geht’s für Alpinisten und Bergbegeisterte hinein in die neue Sommersaison. Der Verband der Südtiroler Berg- und Skiführer mahnt allerdings zur Vorsicht: Ein außergewöhnlich schneereicher Winter und ein wechselhafter Mai sorgen für oft unerwartete Gefahren.
Geht es nicht ins Hochgebirge, sind die meisten Wanderer und Bergsteiger im Sommer mit leichtem Gepäck unterwegs. „Auf Schnee zu treffen rechnet man bei leichten Touren an heißen Tagen kaum“, sagt Erwin Steiner, Leiter der Technischen Kommission des Verbandes. Und doch: Wegen des vielen Schnees im Winter und Schneefällen noch im Mai muss man heuer auch dort noch mit Altschneefeldern rechnen, wo man in anderen Jahren trockenen Fußes unterwegs war.
Besonders in Rinnen kann der Altschnee zum Problem werden, vor allem in der Früh bei noch gefrorener Oberfläche herrscht Rutschgefahr, weshalb beim Queren der Schneefelder besondere Vorsicht geboten ist. „Zuerst sollte man prüfen, wie hart der Schnee ist und ob es schon Tritte gibt, die man nutzen kann“, so Steiner. Falls nicht, helfen Sohlen mit festen Kanten dabei, Stufen in den harten Schnee zu schlagen. „Deshalb sollte man auf solchen Touren festes Schuhwerk tragen und gegebenenfalls Grödel oder sogar Steigeisen in den Rucksack packen“, so der technische Leiter des Bergführerverbandes.
Der viele Schnee in den Bergen kann auch das Begehen von Klettersteigen erschweren, so die Warnung des Verbandes der Südtiroler Berg- und Skiführer. „Bei Klettersteigen kann es sein, dass die Seile an sonnenabgewandten Stellen noch unter dem Schnee begraben sind, was das Sichern schwierig bis unmöglich macht“, erklärt Steiner. Zudem sorgten der viele Schnee und der ständige Regen in diesen Tagen für viel loses Material in den Wänden, die Steinschlaggefahr sei daher hoch. „Sich gegen Steinschlag zu schützen, ist schwierig, weil man die Gefahrenquellen nicht sieht“, so Steiner, der allerdings eine Regel nennt, die in jedem Fall einzuhalten sei: „Man sollte auf Klettersteigen unbedingt einen Helm tragen.“