Von: luk
Sarntal – Im Sarntal sind die Geschehnisse der vergangenen Tage nur schwer zu verdauen. In die große Trauer um den Verlust von Florian Nussbaumer (23) mischt sich Fassungslosigkeit nach Bekanntwerden der wahren Unfallumstände.
In der Nacht auf Sonntag kam der junge Sarner bekanntlich ums Leben. Von offizieller Stelle hatte es zunächst geheißen, dass er auf dem Weg in Richtung Durnholz gegen 3.00 Uhr morgens mit seiner Motocross-Maschine ohne Fremdverschulden zu Sturz kam und sich dabei tödliche Verletzungen zugezogen hatte.
Festnahme noch am Sonntagabend
Doch dem war nicht so. Bereits am Sonntagabend haben die Carabinieri nach intensiven Ermittlungen einen 25-jährigen Sarner festgenommen. Er soll mit einer Cross-Maschine den zu Fuß entlang der Straße gehenden Nussbaumer von hinten angefahren haben. Seit Mittwoch befindet sich der mutmaßliche Unfallfahrer in Hausarrest, nachdem er zuvor im Gefängnis war.
Beschädigte Motorradteile im Wald versteckt
An der Unfallstelle haben die Ermittler bereits Spuren eines Motorrads gefunden, das dem 25-Jährigen zugeordnet werden konnte.
Am Wohnort des Verdächtigen sammelten die Carabinieri dann Hinweise darauf, dass der junge Mann versucht haben soll, den Verdacht von sich abzuwenden.
So hat er laut den Angaben der Carabinieri jene Teile an seinem Motorrad, die bei dem Unfall beschädigt wurden, ausgetauscht und im Wald im Gestrüpp versteckt. Außerdem soll er den Ordnungshütern zunächst ein Motorrad vorgeführt haben, das gar nicht in den Unfall verwickelt war.
Autopsie am Mittwoch
Trotz dieser falschen Fährten und dem Umstand, dass keine Überwachungskameras im Bereich der Unfallstelle installiert sind, konnten die Carabinieri ausreichend Hinweise sammeln, die schließlich zur Festnahme des Verdächtigen führten.
Am kommenden Mittwoch wird die Autopsie des Leichnams von Florian Nussbaumer durchgeführt, berichtet die Zeitung Alto Adige. Danach werden die sterblichen Überreste freigegeben, damit der junge Sarner von seinen Angehörigen bestattet werden kann.