Von: mk
Bozen – Die Carabinieri von Bozen haben eine Mann wegen Betrugs festgenommen. Ihm ist es offenbar gelungen, einem Seniorenpaar eine beachtliche Geldsumme abzuknöpfen. Sein Komplize wurde auf freiem Fuß angezeigt.
Betrug von Senioren ist ein Phänomen, das im Zunehmen begriffen ist. Oft geben sich die Betrüger als Vertreter von Ämtern oder Behörden aus – in manchen Fällen sogar als Ordnungshüter. Auf diese Weise gewinnen sie das Vertrauen ihrer Opfer. Im Zuge einer Präventionskampagne wurde ein Video veröffentlicht, in dem der bekannte Schauspieler und Carabinieri-Testimonial Lino Banfi vor solchen Betrügern warnt und nützliche Ratschläge erteilt.
Am Dienstag haben die Carabinieri in Bozen im Glaninger Weg einen Mann ausgeforscht, der gemeinsamen mit einem Komplizen Senioren um Schmuck und Bargeld im Wert von 38.000 Euro erleichtert hat. Seine Masche war es, sich selbst als Maresciallo der Carabinieri auszugeben.
Am Nachmittag hatte der vermeintliche Maresciallo das ältere Ehepaar angerufen und ihnen von einem angeblichen Unfall erzählt, den der Sohn des Paares verursacht habe. Während der Mann aufgefordert wurde, sich zur Kaserne der Carabinieri zu begeben, suchte die Frau unterdessen ein vermeintlicher Mitarbeiter der Quästur auf. Dieser verlangte von der Seniorin Bargeld und Schmuck als Anzahlung, um das „Unfallopfer“ zu entschädigen. In Wahrheit hat jedoch nie ein Unfall stattgefunden.
Nachdem die Frau zwei Goldringe, eine teure Uhr, vier mit Diamanten besetzte Ringe sowie 190 Euro in bar ausgehändigt hatte, kam ihr das Geschehen seltsam vor und sie schöpfte langsam Verdacht. Sofort rief sie ihren Sohn an, der wiederum die Carabinieri verständigte – diesmal die echten. Glücklicherweise ist der Notruf rasch eingetroffen, weshalb es den Carabinieri gelungen ist, den mutmaßlichen Betrüger aufzuhalten.
Ihnen war ein verdächtiges Fahrzeug – ein grauer Dacia aufgefallen –, der in der Gegend auf und abfuhr. Sie beschatteten den Wagen unauffällig, als der Komplize des Täters bei einer zweiten Wohnung gesehen wurde. Vermutlich wollte er dort einen Lokalaugenschein durchführen. Schließen hielten die Carabinieri den Wagen an. Bei der Durchsuchung stellten sie auch die Beute sicher.
Dem Komplizen, der als Mann in den 30-ern mit rasierten Haaren und einem auffälligen Spitzbart beschrieben wurde, war es noch gelungen, mit dem Auto im Stadtverkehr die Flucht zu ergreifen, als er die Carabinieri gesehen hatte. Dank anschließender Ermittlungen und des Einsatzes von Gesichtserkennungsinstrumenten konnte der Mann, der bereits einschlägig vorbestraft ist, jedoch identifiziert und auf freiem Fuß angezeigt werden.
Die Carabinieri rufen alle Bürger dazu auf, wachsam zu bleiben und verdächtiges Verhalten sofort zu melden.
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