Von: mk
Bozen – Dass die Polizei Chauffeuren des städtischen Linienbusbetreibers SASA zu Hilfe eilen muss, kommt öfters vor. Erst kürzlich haben sich in Bozen zwei kritische Situationen ergeben.
Am Freitagabend hat ein Busfahrer die Notrufnummer 112 gewählt, weil ein Betrunkener mehrere Passagiere der Linie 35 belästigte.
Als die Streife eintraf, bemerkten die Beamten, dass der Mann aus dem Bus ausgestiegen war und in Richtung Bahnhof marschierte. Daraufhin forderten die Ordnungshüter ihn auf, stehen zu bleiben, doch der Mann legte sich stattdessen auf den Boden und begann, Drohungen auszustoßen und wirre Phrasen von sich zu geben.
Wie sich später herausstellte, handelt es sich bei dem Betroffen um den 25-jährigen Tunesier M. C., der über keine gültige Aufenthaltsgenehmigung verfügt und bereits mehrfach vorbestraft ist – unter anderem wegen Trunkenheit in der Öffentlichkeit, schweren Diebstahls und Widerstands gegen die Staatsgewalt.
Wie der Busfahrer den Beamten gegenüber erklärte, soll der 25-Jährige in blinder Rage im Bus eine Glasflasche gegen die Fahrerkabine geschleudert haben. Die Scheibe, die den Sitzplatz am Steuer vom Bereich für Passagiere abtrennt, ging dadurch zu Bruch.
Aufgrund des Zwischenfalls blieb der Bus rund eine halbe Stunde lang stehen. Die Polizei brachte M. C. auf die Quästur und erstattete unter anderem Anzeige wegen Sachbeschädigung und Unterbrechung eines öffentlichen Dienstes. Angesichts Vorstrafenregisters und der gefährlichen Situation, die der 25-Jährige durch sein Verhalten verursacht hat, hat Quästor Paolo Sartori ein Dekret zur Abschiebung des Mannes unterzeichnet.
Im zweiten Fall hat eine Buschauffeurin der SASA mit Lichtsignalen in der Freiheitsstraße auf sich aufmerksam gemacht, als sich eine Polizeistreife in der Nähe aufhielt. Die Beamten hielten den Bus auf und stiegen an Bord. Wie die Chauffeurin erklärte, seien zwei Männer in den Bus gestiegen, die durch provokantes und belästigendes Verhalten für Chaos im Bus gesorgt hätten. Mehrere Passagiere seien verängstigt gewesen.
Gegen A.E.J. und H.M., zwei Marokkaner im Alter von 21 und 19 Jahren hat Quästor Paolo Sartori ebenfalls ein Dekret zur Abschiebung erlassen.
