Von: luk
Meran – Es sind beunruhigende Zahlen, die aus Meran kommen. Die Gemeindepolizei hat innerhalb eines Jahres 185 Fahrzeuge beschlagnahmt oder deren Halter sanktioniert, da sie ohne Versicherungsschutz unterwegs waren.
Es handelt sich um eine exponentielle Zunahme der festgestellten Fälle. Die Behörden können mittlerweile über elektronische Systeme in Echtzeit Daten über das Kennzeichen eines Fahrzeugs erhalten und sehen umgehend, ob es versichert ist oder eine gültige technische Hauptuntersuchung besteht. Dann können die Exekutivbeamten in einem zweiten Schritt den Pkw anhalten, berichtet die Zeitung Alto Adige.
Wird ein Auto ohne Versicherungsschutz identifiziert, kann das zur Beschlagnahme des Pkw führen. Außerdem muss der Fahrer mit einem Abzug von fünf Führerscheinpunkten, einer Geldstrafe und einer Aussetzung des Führerscheins für die Dauer von 45 Tagen rechnen.
Eigentümer haftet, auch wenn er nicht fährt
Im Falle eines Unfalls muss der Fahrer für die entstandenen Schäden haften. Falls der Eigentümer nicht selbst am Steuer war, wird auch er zur Rechenschaft gezogen.
Der Geschädigte kann zudem auch auf den “Fondo Garanzia Vittime della Strada” (Garantie-Fonds für Opfer im Straßenverkehr) zurückgreifen. Es handelt sich um ein Instrument, das sowohl Schäden an Personen, wie an Sachgegenständen deckt, sollte keine Versicherung vorliegen.
Problem nicht auf Meran beschränkt
Was in Meran im Kleinen festgestellt wurde, ist in Italien ein flächendeckendes Problem. Schätzungen zufolge kursieren rund drei Millionen Fahrzeuge italienweit ohne Haftpflichtversicherung. Das sind knapp sechs Prozent aller eingetragenen Fahrzeuge. Die Wahrscheinlichkeit, in einen Unfall mit einem nicht versicherten Auto verwickelt zu werden, ist damit relativ hoch.
