Von: luk
Bozen – Ein 16-jähriger Bozner hat am Mittwochmittag im Stadtzentrum für einen bedenklichen Zwischenfall sowie einen Polizeieinsatz gesorgt. Der Jugendliche drang mit einer täuschend echt aussehenden Pistole in ein Wohnhaus ein, bedrohte eine Bewohnerin sowie deren Sohn und beschädigte eine Fensterscheibe. Als die Polizei eintraf, griff er die Frau bereits tätlich an.
Die alarmierten Einsatzkräfte stellten den jungen Täter mit blutverschmierten Händen vor dem Gebäude. Während der Festnahme widersetzte sich der aggressive 16-Jährige, versetzte einem Beamten einen Faustschlag ins Gesicht und bedrohte die Polizisten weiter. Erst der Einsatz von Pfefferspray ermöglichte es den Exekutivbeamten, ihn zu fixieren und abzutransportieren.
Die Pistole, die auf dem Fußabtreter der bedrohten Familie lag, stellte sich als Nachbildung einer echten Schusswaffe ohne rote Sicherheitsmarkierung am Lauf heraus. Der Jugendliche war bereits mehrfach wegen Gewaltdelikten in Erscheinung getreten.
Seine Mutter, die später in die Quästur beordert wurde, schilderte verzweifelt, dass ihr Sohn bereits am selben Morgen in der Familienwohnung randaliert und Türen eingetreten hatte.
Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurde der Jugendliche festgenommen. Der Fall liegt nun bei der Staatsanwaltschaft am Jugendgericht auf. Dem 16-Jährigen werden unter anderem Gewalt, Widerstand und Bedrohung gegen Polizeibeamte, unerlaubtes Tragen einer Waffe sowie die Verweigerung der Identitätsangabe vorgeworfen.
Quästor warnt vor zunehmender Jugendgewalt
Angesichts der Schwere des Vorfalls und der Vorstrafen des Jugendlichen ordnete der Bozner Quästor Paolo Sartori eine persönliche Präventivmaßnahme gegen ihn an. In einer Stellungnahme äußerte sich Sartori besorgt:
Ein weiteres schwerwiegendes Gewaltverbrechen, verübt von einem Minderjährigen, der nicht zögerte, eine Frau zu bedrohen und anzugreifen, um sich dann auch gegen Polizeibeamte zu wenden. Die zunehmende Jugendgewalt ist eine besorgniserregende Entwicklung, die über bloße Strafverfolgung hinaus eine tiefgehende gesellschaftliche Analyse erfordert, um die Ursachen zu verstehen und präventive Maßnahmen zu setzen.
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