Von: mk
Bruneck – Im Pustertal entsteht eine Selbsthilfegruppe für Opfer von narzisstischem Missbrauch. Es geht es um toxische, also schädliche Beziehungen, die nicht gut tun. Die Treffen finden in Bruneck statt und beginnen am 25. Oktober. Es werden noch weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer gesucht.
Am Anfang überschütten Narzissten ihre Partner mit viel Aufmerksamkeiten und Liebe. Dann aber zeigen sie ihr wahres Gesicht. Statt Zuneigung wird der Partner oder die Partnerin schikaniert. Demütigungen, Beleidigungen und Sticheleien stehen dann an der Tagesordnung.
Es sind vor allem Frauen die in narzisstische, sprich toxische Beziehungen geraten. In Südtirol gibt es nun erstmals Selbsthilfegruppen, wo Betroffene sich gegenseitig austauschen und helfen. Nachdem Betroffene bereits Selbsthilfegruppen in Meran, Bozen und Brixen gegründet haben, soll nun auch im Pustertal eine Gruppe entstehen. Interessierte können sich ab sofort melden. Absolute Diskretion und Anonymität wird selbstverständlich zugesichert. Informationen bei der Dienststelle für Selbsthilfegruppen im Dachverband für Soziales und Gesundheit, telefonisch 0471 1888110 oder E-Mail an selbsthilfe@dsg.bz.it.
Narzisstischer Missbrauch bleibt oft unentdeckt und ist meist ein Tabuthema, verbunden mit großer Angst und Scham. Es ist einfach sehr schwer jemandem zu erzählen, welche Demütigungen, Erniedrigungen und Grenzverletzungen man erlebt. Deshalb öffnen sich viele Betroffene nicht, sie schweigen und bleiben mit ihrer Situation isoliert, allein und unverstanden. Selbst Angehörige und Freunde fühlen sich ohnmächtig, weil sie ebenfalls nicht wissen, wie sie helfen könnten. Auch Ämter und Polizei, sogar Therapeuten sind oft unwissend und unvorbereitet, wenn sie um Hilfe gebeten werden.
In der Selbsthilfegruppe helfen sich Betroffene gegenseitig. Wichtig ist darüber hinaus Aufklärung und Information über die Problematik. Das Phänomen ist weiter verbreitet als vermutet. Deshalb versucht der Dachverband für Soziales und Gesundheit die Öffentlichkeit zu sensibilisieren und auf die Problematik aufmerksam zu machen.
Aktuell sind 21 Kommentare vorhanden
Kommentare anzeigen