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Bozen – Der Bibliothekenverband öffnet sich der Gaming-Szene und lotet neue Möglichkeiten aus, digitale Spiele in das Medienangebot zu integrieren. Beim diesjährigen Bibliotheksforum erklärte Hannes Waldner, Vorsitzender des Gamingvereins “dung”, wie Videospiele das Angebot von Bibliotheken bereichern könnten.
“Die Umsätze mit Videospielen übertreffen mittlerweile die der Film- und Musikindustrie zusammen”, betonte Waldner. Besonders die Interaktivität sei ein Alleinstellungsmerkmal von Videospielen. “Sie versetzen die Spieler mitten ins Geschehen und geben ihnen die Kontrolle – der Spieler entscheidet, wohin es geht”, erklärte er.
Darüber hinaus behandeln viele Spiele relevante Themen und regen die Spieler zum Nachdenken an. “Plötzlich beginnen sie, über sich selbst und die Welt nachzudenken”, so Waldner. Im Vergleich dazu bleibe das Lesen oft distanzierter.
Auch Marion Gamper vom Amt für Bibliotheken sieht Potenzial: “Im Bereich digitaler Spiele gibt es noch viel Luft nach oben.” Laut der aktuellen Jim-Studie zur Mediennutzung spielen 86 Prozent der Jungen und 56 Prozent der Mädchen täglich oder mehrmals wöchentlich Videospiele. Im Gegensatz dazu greifen nur 35 Prozent der Jugendlichen ebenso häufig zu einem Buch.
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