Von: lup
Bruneck – Anlässlich des Allerheiligenfestes feierte Bischof Ivo Muser heute (1. November) einen Gottesdienst in Bruneck und segnete dann den erweiterten Friedhof der Rienzstadt. Am Nachmittag leitete der Bischof wie in jedem Jahr die Allerheiligenfeier am städtischen Friedhof von Bozen/Oberau. Dabei betonte er die Bedeutung des Friedhofs als einen der wenigen Orte der Stille, der uns ermögliche, über Leben, Tod, Entscheidungen und unsere Zukunft nachzudenken: „Versuchen wir, diesen Ort, der uns hilft, mehr auf unser Herz zu hören, zu bewahren und zu besuchen.“
Bei der Allerheiligenfeier am Bozner Friedhof betonte Bischof Muser die Aktualität der Themen Tod und Verantwortung angesichts globaler Konflikte, Mordfälle an Frauen, Arbeitsunfällen und angesichts der Tragödien von Flüchtlingen im Mittelmeer. Muser rief dazu auf, sich in diesen Tagen auf das Gedenken zu stützen und betonte die Bedeutung von Friedhöfen als Orte der Stille, die uns ermöglichen, über Leben, Tod, Entscheidungen und Zukunft nachzudenken: „Versuchen wir, diesen Ort, der uns hilft, mehr auf unser Herz zu hören, zu bewahren und regelmäßig zu besuchen“.
Bischof Muser betonte, dass der Friedhof ein Ort sei, der alle anspreche, Gläubige und Nicht-Gläubige gleichermaßen: „Jenseits der Unterschiede, die zwischen uns bestehen, entdecken wir hier, dass wir gleich sind, weil wir dasselbe Leben teilen. Und wir sind alle von demselben Wunsch beseelt, diejenigen nicht zu vergessen, die vor uns gegangen sind und uns geliebt haben.“
In Bezug auf die internationalen Konflikte in der Ukraine und im Heiligen Land rief Bischof Muser zu Frieden und Versöhnung auf. Er betonte, dass Kriege in den Gedanken, Gefühlen und Worten der Menschen beginnen und dass es keine Siege durch Krieg, Nationalismus oder Hass gebe: „Wenn ein Krieg endet, gibt es immer nur Verlierer!“
Friedhofssegnung in Bruneck
Am Vormittag feierte der Bischof einen Gottesdienst in Bruneck und segnete daran anschließend den erweiterten Friedhof: „Die Segnung des neuen Friedhofs gibt der Botschaft dieses großen Festtages einen ganz besonderen Klang. Jeder Friedhof konfrontiert uns mit den existentiellen Fragen unseres Lebens.“
Bischof Muser appellierte, Friedhöfe als wichtige Orte der Trauerarbeit und der bewussten Lebensführung zu nutzen. Der Bischof rief dazu auf, regelmäßig den Friedhof zu besuchen, an den Gräbern zu verweilen und auf die eindringlichen Botschaften dieses Ortes zu hören: „Verweilen wir hörend, nachdenklich, betend an den Gräbern unserer Verstorbenen. Hören wir auf die eindringliche Predigt, die diese besonderen Orte an uns richten. Sie helfen uns, bewusster, dankbarer, versöhnter, richtiger, realistischer und hoffnungsvoller zu leben.“