Von: luk
Bozen – Diese Geschichte einer Boznerin zeigt, dass der Justiz auch Grenzen gesetzt sind und Urteile manchmal auch ohne Folgen bleiben können.
Die Rentnerin und ihr Sohn sind einem vermeintlichen Finanzberater (ein damaliger Freund der Familie aufgesessen), der ihnen sämtliche Ersparnisse aus der Tasche gezogen hat, aufgesessen. 150.000 Euro wechselten damals in der Hoffnung auf Gewinne den Besitzer.
Auch nach dem Durchmarsch durch alle Instanzen der italienischen Gerichtsbarkeit und einem Urteil des Kassationsgerichts zugunsten der Boznerin wird sie wohl keinen Cent der verlorenen 150.000 Euro wiedersehen. Zudem bleiben die Frau und ihr Sohn auf den Anwaltskosten sitzen.
Der Verurteilte hat sich nämlich als mittellos deklariert und seine Aussichten, dem Gefängnis zu entgehen, stehen äußerst gut. Der Mann hat nämlich angesucht, Sozialdienst anstelle von Knast absolvieren zu können, um seine Haftstrafe von zwei Jahren und sechs Monaten zu tilgen.
Salvatore Parisi, der ursprünglich aus Trapani stammt, seit Jahren aber in Bozen lebt, hatte stets beteuert, in gutem Gewissen gehandelt zu haben. Das Vermögen der Boznerin sei bei misslungenen Finanzoperationen verloren gegangen.
Doch in sämtlichen Instanzen sahen die Richter Vorsatz und Betrug vorliegen, weshalb Parisi auch verurteilt wurde.
Jetzt ist der Mann nach Sizilien zurückgekehrt und soll dort laut Medienberichten ein Schwimmbad einer touristischen Struktur führen.
Ob er tatsächlich der Gefängniszelle entgehen kann, liegt nun erneut in den Händen der Justiz. Für die Rentnerin aus Bozen, die sich dem Strafverfahren als Nebenklägerin angeschlossen hat, ist der Ausgang jedenfalls eine bittere Pille. Zwar haben sie und ihr Sohn recht bekommen, doch damit hat es sich auch schon.
Weder sehen sie ihr Geld wieder, noch könnte es möglich sein, dass der Verurteilte sogar seiner Haftstrafe entgehen kann.