Von: mk
Bozen – Renzo Dolzan, der wegen der Untersuchung „Black Energy“ vor Gericht stand, ist am Mittwoch am Bozner Landesgericht vollständig freigesprochen worden.
Die Ermittlungen drehten sich bekanntlich um mutmaßlichen Steuerbetrug zulasten der öffentlichen Hand, der vom Ausland aus seinen Ursprung gehabt haben soll. Dolzan, der vor Gericht von Anwalt Stefano D’Apolito vertreten wurde, hatte sogar einige Zeit in Untersuchungshaft im Bozner Gefängnis verbracht und war von einem Mitangeklagten belastet worden, der später vor Gericht einen Vergleich abschloss. Doch Dolzan beteuerte stets seine Unschuld.
Die Untersuchung ist in zwei Ermittlungsstränge gegliedert. Dolzan war beschuldigt worden, den Ankauf von Strom einer Firma aus Österreich zugunsten der Energylife GmbH organisiert zu haben, damit diese keine Mehrwertsteuer entrichten muss. Der damalige Vorstand der Energylife GmbH hat vor Gericht bereits einen Vergleich abschlossen. Dieser soll Dolzan Medienberichten zufolge auch belastet haben.
Nun ist die Staatsanwaltschaft zum Schluss gekommen, dass große Mengen an Strom aus Österreich von der Energylife GmbH angekauft worden waren. Da der Strom aus dem Ausland stammte, wurde auch keine Mehrwertsteuer bezahlt. Anschließend soll die Energylife GmbH den Strom in Italien allerdings an eine andere Gesellschaft weiterverkauft haben.
Die Mehrwertsteuer wurde dabei zwar angewandt, aber nicht der öffentlichen Hand bezahlt – als Kompensation eines vorgetäuschten Kredits, wie die Staatsanwaltschaft glaubt. Dolzan konnte vor Gericht seine Unschuld beweisen. Im April startet der Prozess in Zusammenhang mit dem zweiten Ermittlungsstrang.