Von: luk
Bozen – Vor allem wenn es jetzt dämmert und in der Nacht sollten Autofahrer den Gasfuß etwas mehr als sonst zügeln. Die Brunftzeit der Hirsche und Rehe ist nämlich angebrochen und das bedeutet, das vermehrt Wildwechsel auf den Straßen stattfindet. Blind vor Liebe und im Hormonrausch vergessen die Böcke jede Vorsicht.
Allein im Vorjahr kam es hierzulande zu 791 Unfällen mit Wildtieren. Während die Autoinsassen meist unverletzt davonkommen, bedeutet so ein Zusammenstoß für Tier und Fahrzeug meist das Ende. Die Autobesitzer bleiben in den meisten Fällen auf dem Schaden sitzen. Denn stehen Warnschilder, die auf möglichen Wildwechsel hindeuten, wird der Schaden am Pkw nicht ersetzt.
666 Rehe und 125 Hirsche fielen im Vorjahr in Südtirol dem Straßenverkehr zum Opfer. Doch wie Andreas Agreiter, Vizedirektor im Amt für Jagd und Fischerei, dem Tagblatt Dolomiten erklärt, dürfte die Dunkelziffer weit höher liegen. In einigen Fällen würden die Tiere zwar im ersten Moment fliehen und erst später verenden. In anderen Fällen würde das tote Tier einfach in den Kofferraum geladen und weitergefahren.
Die meisten Unfälle mit Rotwild verzeichnete man in Vergangenheit im Obervinschgau, im Schnalstal und in Ulten, aber auch bei den Wildwechseln in Olang, Wengen und Enneberg. Unfälle mit Rehwild hingegen wurden vor allem in den Haupttälern verzeichnet.
Kommt es trotz Vorsichtsmaßnahmen zu einem Unfall mit einem Wildtier, hat der Autolenker klare Regeln zu beachten: Nach der Sicherung der Unfallstelle muss innerhalb von 24 Stunden Meldung an den Revierleiter, Jagdaufseher oder die Forstbehörde erstattet werden – egal, ob das Wildtier tot oder nur angefahren und nach dem Unfall geflohen ist.
Das tote Tier darf der Unfalllenker behalten. Auf dem Schaden am Auto bleibt er meistens sitzen.