Von: mk
Bozen – Der 82-jährige Sergio Francesconi, der verdächtigt wird, am Dienstag in der Früh in Bozen seine 80-jährige, pflegebedürftige Ehefrau getötet zu haben, befindet sich derzeit auf der psychiatrischen Abteilung des Bozner Krankenhaues. Nun ist auch das Ergebnis der Autopsie bekannt, wie die Tageszeitung Alto Adige berichtet. Der Verdacht, dass es sich um eine Verzweiflungstat gehandelt hat, scheint sich zu erhärten.
Silvana De Min ist demnach durch zwei Messerstiche getötet worden. Während einer davon lebenswichtige Organe verfehlte, traf der zweite die rechte Herzkammer. Die Frau muss innerhalb fünf bis sechs Sekunden tot gewesen sein. Dario Raniero von der Universität in Verona hat die Autopsie im Auftrag des stellvertretenden Staatsanwalts Andrea Sacchetti durchgeführt, der die Untersuchung leitet.
Der Pathologe geht davon aus, dass sich der 82-Jährige nicht sicher war, dass er seine Frau mit den Messerstichen getötet hatte. Deshalb soll er außerdem versucht haben, ihr die Kehle durchzuschneiden, und hat ihr anschließend mit einem Fleischklopfer auf den Kopf geschlagen. Da die Frau allerdings rasch ums Leben gekommen war, sind ihr diese Verletzungen erst nach ihrem Tod zugefügt worden.
Die Staatsanwaltschaft bestätigte, dass im Zimmer zwei Messer gefunden worden waren. Bei welchem es sich um die Tatwaffe handelt, steht derzeit noch nicht fest. Weil der Schädel nicht gebrochen ist, wird davon ausgegangen, dass der Täter mit dem Fleischklopfer nicht mit besonderer Gewalt zugeschlagen hat. Auch eine Hirnblutung konnte nicht festgestellt werden. An den Händen des Opfers waren keine Spuren eines Verteidigungskampfes festgestellt worden.
Die Autopsie hat bestätigt, dass die Frau physisch eingeschränkt war und sich vermutlich nicht hätte wehren können. Der Mann könnte im Bestreben gehandelt haben, seiner Frau weiteres Leiden zu ersparen.