Von: luk
Bozen – Wenn Kinder zu Drogen greifen, ist das für die Eltern schlimm genug. Welchen Horror ein Ehepaar aus Bozen zwei Jahre lang mitmachen musste, kann man sich aber wohl kaum vorstellen.
Ihr 28-jähriger Sohn, der regelmäßig zu Kokain gegriffen haben soll, steht nun vor Gericht. Ihm wird vorgeworfen, gegenüber seinen Eltern gewalttätig geworden zu sein. Er soll sie zudem gedemütigt und bedroht haben.
Von 2015 bis Februar 2017 ist es laut den Vorwürfen immer wieder zu Ausschreitungen in der elterlichen Wohnung gekommen. Unter dem Effekt der Droge und in Kombination mit Alkohol soll der 28-Jährige seinen Vater (68) mehrfach ins Gesicht geschlagen und seine Mutter (62) zu Boden geschubst haben.
Außerdem hat er Wertsachen von zu Hause entwendet, um sich den Kokainkonsum zu finanzieren.
Ein Vorfall im September 2012 war für die Eltern besonders dramatisch. Wie die Tageszeitung Alto Adige berichtet, hat sich das Ehepaar vor Angst in seinem Zimmer eingeschlossen. Das nutzte allerdings wenig: Als der Sohn nach Hause kam, brach er die Zimmertür auf und bedrohte Mutter und Vater mit dem Tod. Der Mutter versprach er, sie in „Stücke zu teilen“. Als der Vater sie schützen wollte, schlug er ihm mit der Faust ins Gesicht.
Schließlich wandten sich die Eltern an die Behörden. Zunächst schalteten sie die Sozialdienste und schließlich die Ordnungshüter ein.
Die Bozner Staatsanwaltschaft hat nach dem Abschluss der Ermittlungen die Eröffnung des Hauptverfahrens beantragt.