Sie wurde verhaftet

Bozen: Frau [38] verprügelt und beraubt Ex-Mann

Dienstag, 23. Juli 2024 | 10:08 Uhr

Von: luk

Bozen – Die Staatspolizei hat am Sonntagabend in Bozen eine 38-jährige Frau verhaftet, die ihren Ex-Ehemann verprügelt und beraubt hatte. Der Vorfall ereignete sich im Stadtviertel Quirein und sorgte selbst bei den erfahrenen Polizisten für großes Erstaunen.

Bewohner eines Mehrfamilienhauses alarmierten die Polizei wegen eines Streits, der lautstark ausgetragen wurde. Als die Beamten eintrafen, sahen sie eine Frau, die in Richtung Dachterrasse flüchtete, während ihnen ihr Ex-Ehemann mit blutverschmiertem Gesicht entgegenkam.

Die Ermittlungen ergaben, dass der 40-jährige Mann aus Bozen mit zwei Freundinnen und deren Kindern in seiner Wohnung gefeiert hatte. Während die Frauen mit einem Hund spazieren gingen, wurden sie von der Ex-Frau des Mannes auf offener Straße bedroht und beschimpft. In einem Anfall von Wut versuchte die Ex-Frau sogar, eine der Freundinnen zu erwürgen.

Die verängstigten Frauen flohen in die Wohnung des Mannes, woraufhin die Ex-Frau ebenfalls Zugang zum Haus erhielt. Als sie ihren Ex-Mann erblickte, bewarf sie ihn mit Küchengeschirr und verprügelte ihn. Der Mann erlitt Verletzungen im Gesicht, deren Heilungsdauer auf 20 Tage geschätzt wird.

Bei der Festnahme der Ex-Frau fanden die Polizisten 400 Euro und eine Videokamera bei ihr, die sie während des Übergriffs ihrem früheren Partner gestohlen hatte. Die 38-Jährige wurde wegen Körperverletzung und Raubes angezeigt und verhaftet. Außerdem gab es eine Anzeige, weil sie das Annäherungs- und Kontaktverbot missachtet hatte, das wegen früherer Vorfälle auferlegt wurde.

Zusätzlich stellte sich heraus, dass der Bruder der Frau sie zu der Gewalttat angestiftet hatte. Er erhielt ein dreijähriges Aufenthaltsverbot für Bozen.

Quästor Paolo Sartori dazu: “Es gibt immer mehr Fälle, in denen die Polizei gerufen wird, um bei gewalttätigen Misshandlungen in der Familie einzugreifen, die allzu oft Opfer betreffen, die sich nicht wehren können“, betonte Questore Sartori. Die Einzigartigkeit dieser Episode, in der der Mann das Opfer ist, unterstreicht noch mehr die Idee, dass die kritischen Situationen durch die Vernetzung von Institutionen, lokalen Behörden, Anti-Gewalt-Zentren und Freiwilligenverbänden angegangen werden müssen.”

Bezirk: Bozen