Von: luk
Bozen – In der Südtiroler Landeshauptstadt steht eine Hausärztin wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht.
Vor zwei Jahren hatte sich eine 45-jährige Frau an sie gewandt, die dann an einer einfachen Lungenentzündung gestorben ist. Wie die Tageszeitung Alto Adige berichtet, ist die Patientin erst Tage später von der Ärztin untersucht worden, nachdem sie mehrfach vertröstet worden war. Die Ärztin soll aber die Situation verkannt haben und die Symptome – hohes Fieber und Schmerzen im Schulterbereich – auf eine Grippe geschoben haben.
Als sich der Zustand der zweifachen Mutter weiter verschlechtert hatte und sie eines Nachts Atembeschwerden bekam, wurde sie mit der Ambulanz ins Krankenhaus eingeliefert. Dort starb sie wenige Stunden später.
Die Gerichtsgutachter kamen nun zu dem Schluss, dass die 45-jährige Patientin heute noch leben würde, wäre sie früher untersucht und dann mit einem Antibiotikum behandelt worden. Es wird davon ausgegangen, dass die Staatsanwaltschaft Anklage gegen die Hausärztin erheben wird.
Indes hat die Versicherung des Sanitätsbetriebes dem Ehemann und den beiden minderjährigen Kindern 1,2 Millionen Euro an Schadenersatz gezahlt.