Von: luk
Bozen – In Bozen leben zurzeit rund 107.000 Personen. Damit hat sich das starke Bevölkerungswachstum der vergangenen Jahre etwas abgeflacht.
Die neue Broschüre ist in der Gemeinde Bozen beim Amt für Statistik und Zeiten der Stadt erhältlich. Darin stehen interessante Informationen, was die Bevölkerungsentwicklung in der Südtiroler Landeshauptstadt anbelangt.
Die Bevölkerung von Bozen wächst nicht mehr so stark wie in den letzten Jahren. Allerdings ist auch zu sagen, dass sich die Gesamtbevölkerung inzwischen den Werten der 1970-er Jahren annähert – damals wurden 107.000 Einwohner registriert, während am 31.12.2016 genau 106.951 Personen in Bozen ansässig waren, davon 55.620 Frauen (52,0 Prozent) und 51.331 Männer (48,0 Prozent).
Die Geburtenbilanz, das heißt die Differenz zwischen Geburten und Todesfällen, ist 2016 mit -74 weiterhin negativ; demgegenüber ist der Walderungssaldo mit +584 stabil geblieben gegenüber den vergangenen Jahren. Im Vergleich zu 2015 ist eine Bevölkerungszunahme von 510 Personen (+0,3 Prozent) festzustellen.
Der Anteil der Einwohner der Stadt Bozen an der Gesamtbevölkerung Südtirols beträgt 20,4 Prozent.
Die Bevölkerungsdichte in der Stadt beträgt 2.049 Einwohner pro km2 gegenüber den 71 Einwohnern auf Landesebene.
Das am stärksten bewohnte Stadtviertel ist Gries-Quirein, wo 30.600 Personen (das sind 28,5 Prozent aller Bozner Einwohner) leben. Es folgen der Reihe nach Don Bosco (27.028), Zentrum-Bozner Boden-Rentsch (18.565), Europa-Neustift (16.370) und Oberau-Haslach (14.667).
Am dichtesten besiedelt ist das Stadtviertel Europa-Neustift.
Die Frauen stellen in allen Stadtvierteln den stärkeren Bevölkerungsanteil dar, außer in Oberau-Haslach, wo die Männer knapp die Mehrheit erreichen.
Das Durchschnittsalter der Bozner Einwohner beläuft sich auf 44 Jahren, wie in den letzten fünf Jahren (42 für die Männer und 46 für die Frauen).
Die Ausländer prägen dank ihres überwiegend jugendlichen Alters in erheblichem Maße das Durchschnittsalter der Bozner Bevölkerung mit: das Durchschnittsalter der ansässigen Ausländer steht bei 34 Jahren, gegenüber den 46 Jahren der Bürger italienischer Staatsbürgerschaft und den 44 Jahren der gesamten Bevölkerung der Stadt Bozen (darin eingeschlossen auch die ausländische Bevölkerung selbst).
Der Anteil der Personen im Alter von 65 Jahren und darüber an der Gesamtanzahl der Einwohner Bozens beträgt 23,6%. Dies bedeutet, dass beinahe eine Person auf Vier über 65 Jahre alt ist. 30 Einwohner Bozens sind 100 Jahre oder älter.
Die Senioren von Bozen sind folgendermaßen auf die Stadtviertel verteilt: das “älteste” Stadtviertel ist Europa-Neustift, mit einem Seniorenanteil von 28,5 Prozent von über 65-Jährigen und 15,9 Prozent von über 75-Jährigen; es folgt Gries-Quirein mit Werten von 24,7 Prozent bzw. 13,6 Prozent. In den Stadtvierteln Don Bosco, Oberau-Haslach und Zentrum-Bozner Boden-Rentsch liegt der Anteil der über 65-Jährigen gleich oder unter dem Gemeindedurchschnitt.
Zu Thema Jugendliche: 17,3 Prozent der Bevölkerung Bozens (18.538 Personen) sind jünger als 18 Jahre, im Jahr 2015 waren es 17,4 Prozent.
55,6 Prozent der Bozner Minderjährigen leben in den Stadtvierteln Gries-Quirein und Don Bosco. Im Stadtviertel Don Bosco ist auch der Anteil der Minderjährigen an der dort ansässigen Bevölkerung am höchsten (19,7 Prozent), in Europa-Neustift mit 15,3 Prozent am geringsten.
Die Mehrheit (48,2 Prozent) der Einwohner Bozens besteht aus Unverheirateten, ohne Unterschied zwischen Männern und Frauen und Stadtvierteln. Auffallend ist außerdem, dass 11,4 Prozent der Frauen, aber nur 2,4 Prozent der Männer verwitwet sind. In allen Stadtvierteln gibt es fünf Mal mehr verwitwete Frauen als Männer.
Im Jahr 2016 wurden in Bozen 312 Ehen geschlossen, das sind 22 mehr als im Jahr 2015. 55 Paare (17,6 Prozent) wurden kirchlich getraut und 257 (82,4 Prozent) im Standesamt. Bei 69,9 Prozent Brautpaaren waren beide Partner italienische Staatsbürger, bei 30,1 Prozent war mindestens einer der Partner ausländischer Staatsbürger.
53.676 Personen sind seit ihrer Geburt in Bozen ansässig, was einem Anteil von 50,1 Prozent der Gesamtbevölkerung entspricht. Von den gebürtigen Boznern haben 3,6 Prozent nicht die italienische Staatsbürgerschaft.
Am 31.12.2016 waren 15.485 Ausländer in den Melderegistern der Gemeinde Bozen eingetragen. Gegenüber 2015 entspricht dies einem Zuwachs von 0,7 Prozent. Die Ausländer machen 14,4 Prozent der Bevölkerung Bozens aus, genau wie im Vorjahr.
2016 war Bozen die Wohnsitzgemeinde für 32,7 Prozent der insgesamt in Südtirol ansässigen Ausländer.
Die stärksten in Bozen ansässigen Ausländergemeinschaften sind Albanien mit 2.444 Personen (15,8 Prozent), gefolgt von Marokko mit 1.555 (10,0 Prozent), Pakistan mit 1.200 (7,7 Prozent), Rumänien mit 1.073 (6,9 Prozent), China mit 758 (4,9 Prozent), Ukraine mit 735 (4,7 Prozent), Moldawien mit 633 (4,1 Prozent) und Deutschland mit 599 (3,9 Prozent).
Der größte Anteil der Ausländer im Verhältnis zur ansässigen Bevölkerung befindet sich mit 19,7 Prozent im Stadtviertel Zentrum-Bozner Boden-Rentsch (dort leben 23,6 Prozent aller in Bozen ansässigen Ausländer), der geringste Anteil hingegen in Don Bosco (9,5 Prozent).
Das Phänomen der Einbürgerungen gewinnt immer mehr an Bedeutung 1.111 in Bozen ansässige Personen ausländerischer Herkunft (ein Prozent “aller Bozner”) haben 2016 die italiensiche Staatsbürgerschaft erlangt (die Hälfte davon sind Frauen). Zum Vergleich: 2015 waren es noch 887, das Jahr vorher 742. Insgesamt wurden in den letzten zehn Jahren ca. 4.650 vormals ausländische Staatsbürger mit Wohnsitz in Bozen eingebürgert. Für die Bevölkerungsstatistik bedeutet dies, dass diese Bürger nicht mehr als “Ausländer” geführt werden, sondern als Einwohner Bozens italienischer Staatsbürgerschaft, welche einfach nur anderswo geboren sind, wie übrigens fast die Hälfte aller Bozner. Analysiert man die 2016 vollzogenen Einbürgerungen zahlenmäßig nach Herkunftsländern, so steht an der Spitze Albanien (318), gefolgt von Marokko (182) und Pakistan (88); insgesamt kommen 93,3 Prozent der eingebürgerten Personen aus Staaten außerhalb der EU.
Eine nicht unwesentliche Rolle beim Anstieg der in der Stadt ansässigen Ausländer spielt auch die konstant ansteigende Anzahl der Geburten aus ansässigen ausländischen Familien. Stellten Neugeborene ausländischer Familien im Jahr 2007 noch 20,2 Prozent aller Neugeborenen in Bozen dar, so hat 2016 dieser Wert 26,5 Prozent erreicht.
Am 31.12.2016 ergab sich aus den Melderegistern der Gemeinde Bozen eine Gesamtzahl von 48.918 Haushalten, das sind um 151 (0,3 Prozent) mehr als 2015.
Den größten Anteil der Haushalte bilden mit 40,8 Prozent die Einpersonenhaushalte. Dies bedeutet, dass 19.954 Personen als alleinlebend aufscheinen. Der Anteil der Zweipersonenhaushalte an den Bozner Haushalten beträgt hingegen 27,9 Prozent. Die durchschnittliche Mitgliederanzahl auf Gemeindeebene beläuft sich im Jahr 2016 auf 2,2 Personen je Haushalt.
Insgesamt gibt es in Bozen 17.959 Haushalte mit Kindern (36,5 Prozent); dabei überwiegen die Familien mit einem Kind (52,8 Prozent).
42,7 Prozent aller Haushalte mit Kindern werden von alleinerziehenden Müttern bzw. Vätern geführt, wobei die Mütter mit 74,3 Prozent klar überwiegen.
Am 31.12.2016 bestanden 7.216 der ansässigen Haushalte aus mindestens einer Person mit ausländischer Staatsbürgerschaft (das entspricht 14,8 Prozent aller Bozner Haushalte). Davon bestehen 69,2 Prozent ausschließlich aus ausländischen Bürgern (4.997 Haushalte).
Am 31.12.2016 waren in Bozen insgesamt 2.265 Personen in 72 Gemeinschaften eingetragen (darunter versteht man Religions-, Militär-, Strafvollzugs-, Pflege- oder Fürsorgegemeinschaften): 70,0 Prozent davon waren Männer und 30,0 Prozent Frauen.