Von: mk
Bozen – Am Donnerstagabend ist es beim Baseballplatz in Bozen zu einem nahezu surrealen, aber auch potentiell gefährlichen Vorfall gekommen. Ein Maskierter, der wie ein buddhistischer Mönch gekleidet und mit einem Samurai-Schwert bewaffnet war, bedrohte die Anwesenden.
Der Vorfall hat eine Vorgeschichte, berichtete die Tageszeitung Alto Adige am Samstag: Gegen 22.30 Uhr ist während des Trainings ein Mann mit zwei Hunden aufgetaucht, der in der Cadorna-Straße ansässig ist.
Der Mann wollte das Gelände betreten, doch der Leiter des Vereins stellte sich ihm in den Weg. Einerseits verlangen die Regeln zur Eindämmung von Covid-19, dass bei allen Personen, die das Gelände betreten, Fieber gemessen wird, und dass diese sich registrieren. Andererseits ist Unbefugten der Zugang zum Gelände untersagt, während die Baseballmannschaft trainiert – vor allem dann, wenn man von zwei Hunden begleitet wird.
Der Mann, dem der Zutritt verwehrt wurde, reagierte äußerst ungehalten: Er begann, den Verantwortlichen zu bedrohen und zu beschimpfen, und schubste ihn sogar. Dieser reagierte jedoch nicht auf die Provokationen und blieb standhaft.
Schließlich entfernte sich der Mann mit seinen Hunden. Doch die Angelegenheit war damit nicht beendet. Wenige Minuten später taucht am Eingang eine Figur auf, die im ersten Moment den Anschein erweckte, einem Marvel-Comic entsprungen zu sein: Die männliche Gestalt trug die Tunika eines buddhistischen Mönchs, die den Oberkörper nur teilweise bedeckte. Obwohl eine schwarze Kapuze das Gesicht verhüllte, ließ sich leicht erkennen, dass es sich um den Mann handelte, der kurz zuvor mit den zwei Hunden aufgetaucht war.
Am erschreckendsten war allerdings das Samurai-Schwert, das er in der Hand hielt. Wie ein wütender Tiger im Käfig marschierte er vor dem Eingang auf und ab. Mit dem Schwert stach er ab und zu durch das Gitter. Beunruhigung, Entsetzen, aber auch Belustigung machten sich breit.
Erwachsene und Jugendliche, die sich auf dem Gelände aufhalten, beobachteten die Szene und konnten kaum glauben, was sie sahen. Viele zückten das Smartphone und nahmen das Geschehen auf. Schließlich benutzte jemand sein Handy, um die Ordnungshüter zu rufen. Als die Polizei ankam, war der Mann allerdings bereits verschwunden. Im Gegensatz zu vielen anderen Superhelden dürfte seine Identität jedoch nicht lange ein Geheimnis bleiben.