Mitfahrer klammert sich am Fenster fest

Bozen: Polizei stoppt rasante Verfolgungsjagd

Mittwoch, 05. Juni 2024 | 11:02 Uhr

Von: luk

Bozen – Am Montagabend sorgte eine Szene auf den Straßen von Bozen für ungläubige Blicke: Eine Polizeistreife bemerkte ein Auto, das mit hoher Geschwindigkeit gegen die Fahrtrichtung fuhr. Mehr als ungewöhnlich: Eine Person klammerte sich außen am Fenster fest.

Die Polizisten wendeten umgehend und aktivierten Blaulicht und Sirene, um den Fahrer zu stoppen. Doch dieser ignorierte das Polizeiauto und setzte seine halsbrecherische Fahrt einfach fort. Der Mann fiel dabei vom Fenster ab, doch das beeindruckte den Fahrer wenig – er raste weiter in Richtung der Schlachthofstraße.

Nach einigen spannungsgeladenen Minuten gelang es der Polizei, den Pkw zu stoppen. Die beiden Insassen stiegen aus und versuchten, etwas zu verbergen, während sie lautstark und beleidigend auf die Beamten einredeten.

Der Fahrer, V. D., ein 39-jähriger Italiener, und der Beifahrer, B. A., ein 37-jähriger Marokkaner aus Bozen, sind beide polizeibekannt. Da V. D. deutliche Anzeichen von Trunkenheit aufwies wurde ein Alkoholtest vorgenommen. Er hatte einen Alkoholgehalt von fast zwei Promille intus.

Bei der Durchsuchung des Autos fanden die Polizisten zudem eine Packung Kokain. Beide Männer wurden auf die Polizeistation gebracht und wegen Widerstands und Beleidigung der Beamten angezeigt. V.D. muss sich zudem wegen Trunkenheit am Steuer verantworten, sein Fahrzeug wurde beschlagnahmt. Außerdem wurde er als Kokainkonsument gemeldet.

Angesichts ihrer kriminellen Vergangenheit und der Schwere des Vorfalls erließ der Quästor von Bozen, Paolo Sartori, zusätzliche Maßnahmen gegen V.D. und entzog B.A. die Aufenthaltserlaubnis.

Die Ermittlungen, wer die Person war, die sich am Fenster festhielt und warum, dauern noch an.

“Das rücksichtslose Verhalten des Fahrers, das durch den Missbrauch von Alkohol und Kokain noch gefährlicher wurde, hat nicht nur das Leben von Passanten, anderen Verkehrsteilnehmern und den Polizeibeamten schwer gefährdet. Nur dank des Einsatzes der Streifenbeamten konnte eine echte Tragödie verhindert werden”, betonte Quästor Sartori. “Eine derartige Missachtung für die Unversehrtheit der Mitmenschen darf nicht toleriert werden. Aus diesem Grund haben wir die maximale Härte des Gesetzes angewandt.”

Bezirk: Bozen