Sie wollte sich nicht mit dem Ende der Affäre abfinden

Bozen: Stalkerin muss Fußfessel tragen

Sonntag, 28. Juli 2024 | 10:12 Uhr

Von: mk

Bozen – Nicht nur Frauen können häuslicher Gewalt und Stalking zum Opfer fallen. Die Polizei hat in Bozen am Samstagvormittag ein Kontaktverbot gegen eine 40-jährige Boznerin durchgesetzt. Grundlage war ein Vollstreckungsbefehl, der vom Untersuchungsrichter in Bozen ausgestellt worden war. Die Frau, die wegen Nachstellungen ins Ermittlungsregister eingetragen ist, soll einen gleichaltrigen Mann im Visier gehabt haben.

Der Mann hatte gegen die Frau Anzeige erstattet. Bei der 40-Jährigen handelt es sich um seine Ex-Partnerin. Offenbar wollte sie sich mit dem Ende der Beziehung nicht abfinden.

Der Mann war mit der Frau eine kurze Affäre eingegangen. Wie sich im Zuge der polizeilichen Ermittlungen herausstellte, entwickelte die Frau nach Beendigung derselben bald ein krankhaftes Verhalten gegenüber ihrem Opfer. So lauerte sie dem Mann bei seinem Arbeitsplatz und unter seiner Wohnung auf. Außerdem soll sie in bestimmten Situationen auf den Mann auch losgegangen sein und ihn physisch angegriffen haben. In einem Fall verletzte sie ihn mit einem Schlüssel am Arm.

Als der Mann mit einer anderen Frau erneut eine Beziehung eingegangen war, steigerte sich das obsessive Verhalten der 40-Jährigen noch weiter. Sie stellte ihrem Ex-Freund nach und schickte ihm Drohbotschaften aufs Handy.

Der Mann war dermaßen verunsichert, dass er sich gezwungen sah, seine Lebensgewohnheiten zu verändern und sogar seinen Arbeitsplatz zu wechseln. Aufgrund des Kontaktverbots muss die Frau nun eine elektronische Fußfessel tragen. Sie darf sich ihrem Ex-Freund in einem Umkreis von 500 Metern nicht nähern.

Quästor Paolo Sartori hat außerdem eine Sonderüberwachung angeordnet. „Die Fälle, in denen die Polizei wegen obsessiver Verfolgung einschreiten muss, häufen sich. Oft gehen damit aggressives und gewaltsames Verhalten einher, was an und für sich bereits Ausdruck eines gesellschaftlichen Problems ist“, erklärt Sartori. Um dem Phänomen zu begegnen, plädiert er für eine stärkere Vernetzung von Institutionen, Behörden und Vereinen zur Vorbeugung gegen Gewalt.

Bezirk: Bozen

Kommentare

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4 Kommentare auf "Bozen: Stalkerin muss Fußfessel tragen"


Sortiert nach:   neuste | älteste | Relevanz
sophie
sophie
Kinig
1 h 21 Min

Waauuu, gibts solche Situationen auch, aber selten.Von mir aus hat das nichts mit Liebe zu tun, aber vielmehr Besitzergreifend.
Solche Situationen sind auf jeden Fall belastend und auch nicht ungefährlich.

Chrys
Chrys
Universalgelehrter
10 Min 53 Sek
@ sophie es hat mit nicht erwiderter Liebe zu tun. Eine Seite ist sicherlich bis über die Ohren hinauf verliebt, andernfalls würden sich die meisten völlig anders verhalten. Der große Unterschied ist aber stets dass unkorrektes Verhalten gegenüber Frauen sehr oft medienwirksam verarbeitet wird, was umgekehrt selten der Fall ist. Männer sind wahrscheinlich anders. Ich selbst bin seit 14 Jahren alleinerziehender Vater und habe nicht einen einzigen Cent bekommen. Wäre das umgekehrt dann wäre ich schon längst gepfändet gewesen. Korrektheitshalber will ich aber auch anmerken, dass ich auf Unterhaltszahlungen verzichtet hatte, wohlwissend dass ein nicht Verzicht doch nur jahrelangen Streit… Weiterlesen »
neidhassmissgunst
neidhassmissgunst
Universalgelehrter
1 h 1 Min

Wenn die Beziehung nicht mehr funktioniert, warum muss man dann so ein Theater machen, straffällig werden, ja sogar gewalttätig?
Scheinbar ist es ein gesellschaftliches Problem. Vielleicht müssen kommende Generationen den Umgang mit einem Partnerverlust erlernen – irgendwie schon von klein auf.  
Auf jeden Fall ist der Partner/Partnerin nicht mein Eigentum. Was soll ich denn den ganzen Tag mit einer Partnerin machen die die Beziehung nicht mehr will – den ganzen Tag streiten? 

Chrys
Chrys
Universalgelehrter
8 Min 24 Sek

@ neidhassmissgunst

In jeder Beziehung siegt derjenige der weniger liebt und verliert der, der mehr verliebt ist/war.

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