Von: luk
Bozen – Auch in Bozen sind heute Hunderte junge Leute bei einem Schulstreik auf die Straße gegangen, um im Rahmen der weltweiten Aktion “FridaysForFuture” für Klimaschutz zu demonstrieren. Sie zogen über die Talferbrücke durch die Sparkassenstraße und weiter ins Zentrum. Neben Bozen gab es noch in 181 weiteren Städten Schülerproteste.
Die Aktionen sind Teil einer internationalen Protestbewegung. Sie wurde von der schwedischen Schülerin Greta Thunberg ausgelöst, die im August 2018 damit begann, vor dem Parlament in Stockholm für einen stärkeren Einsatz Schwedens gegen den Klimawandel zu demonstrieren. Ihr “Schulstreik fürs Klima” fand Tausende Nachahmer in aller Welt, die 16-Jährige selbst wurde zum Gesicht der internationalen Klimaschutzbewegung.
In Südtirol unterstützt der Südtiroler Jugendring die Aktion. Mit-Organisator Max Walder betont, dass man den Schülern so die demokratischen Mittel der Politik näher bringen kann. Mit „Schule schwänzen“ habe der Protest gar nichts zu tun. Nicht dabei sein wird Alex Fischer, der Vorsitzende des Landesbeirats der Schüler. Er glaubt, dass es bessere Wege gibt, um einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, wird er vom Tagblatt Dolomiten zitiert.
Am heutigen Freitag soll international gesehen das bisher größte Zeichen gesetzt werden. Die Zahl der Teilnehmer wuchs auch rasant: Am Donnerstag wollten sich bereits Schüler und Studierende in mehr als 1.650 Städten in 105 Ländern beteiligten, wie aus einer Liste des globalen #FridaysForFuture-Netzwerks hervorging.
Trient: Über 2.000 Schüler auf der Straße
Auch in unserer Nachbarstadt Trient haben die Schüler die Transparente ausgepackt und sind auf die Straße gegangen. Ersten Schätzungen der Ordnungshüter zufolge sind es über 2.000 Demonstranten.
Kreative Grazer Schüler: “Mei Klima is net deppert”
Ausgesprochen kreativ zeigten sich etliche der rund 500 jungen Demonstranten bei der von der Kommunistischen Jugend Österreichs (KJÖ) organisierten Klima-Demo am Freitagvormittag in Graz. Mit Sprüchen auf Plakaten wie “Mei Klima is net deppert – frei nach Edmund Sackbauer” oder “Rettet die Erde! Sie ist der einzige Planet mit Bier” – der Spaß kam bei der Manifestation zum Klimawandel nicht zu kurz.
Noch bevor die Glocke vom Grazer Schloßberg weithin hörbar 10.00 Uhr schlug, hatten sich bereits Hunderte Schüler auf den Weg gemacht und am Südtiroler Platz gleich neben der “Blauen Blase” – dem Kunsthaus – eingefunden. Die Handvoll Polizisten, die zur Wahrung der Sicherheit erschienen waren, hatten bei strahlendem Sonnenschein nicht viel zu tun. Die Schüler verhielten sich ausgesprochen diszipliniert, die hier verkehrenden Straßenbahnen kamen immer durch.
Als der Demozug dann entlang der Mur und durch die Innenstadt zum Freiheitsplatz losmarschierte, herrschte Stadionstimmung: Das fröhliche Rufen und Singen war noch einige Gassen entfernt zu vernehmen.
“Ja, ich darf”, war eine der beliebten Antworten, die sich die neu ankommenden Schüler am Südtiroler Platz zuriefen – auf die zuvor offenbar verabredete Frage, ob Oldies und Lehrer wohl mit der Teilnahme an der Demo einverstanden gewesen sein.
Young Greens: “Volle Solidarität”
“Schülerinnen und Schüler, junge Menschen auf der ganzen Welt gehen heute auf die Straße. Wir sind die letzte Generation, die einen katastrophalen Klimawandel noch verhindern kann und deshalb demonstrieren wir, um endlich politisches Handeln zu erzwingen. Als young greens southtyrol solidarisieren wir uns mit dem Protest, der richtigerweise über- und unparteilich ist. Klimawandel geht uns alle was an. Es geht hier nicht nur um ein ökologisches Desaster, sondern auch um die sozialen Auswirkungen. Millionen von Menschen werden ihre Lebensgrundlage verlieren, aufgrund der globalen Erwärmung. Ressourcenknappheit wird soziale Konflikte weiter anheizen: Civilisation is at risk. In mehr als der Hälfte aller Länder unseres Planeten, demonstrieren heute zigtausende von Menschen. Auch wir sind dabei und fordern Veränderung”, so die Young Greens Souttyrol.