Quästor mit harten Maßnahmen gegen aggressive Patienten

Bozner Krankenhaus unter Druck: Gewalt und Drohungen gegen Personal nehmen zu

Freitag, 24. Mai 2024 | 10:44 Uhr

Von: luk

Bozen – Ein Krankenhaus ist eine sensible Einrichtung, in der es vor allem um die Versorgung von Patienten geht. Geschrei, Aufruhr, Drohungen und Gewalt haben da keinen Platz. Dennoch kommt es im Bozner Krankenhaus immer wieder zu derartigen Szenen, wie die Quästur am Freitag erneut erinnert.

Festgemacht wird das an zwei weiteren Vorfällen, die sich in den vergangenen beiden Tagen zugetragen haben.

Im ersten Fall wurden die Exekutivbeamten der Staatspolizei um 23.15 Uhr vom Krankenhauspersonal alarmiert. Ein Marokkaner (29) mit gültiger Aufenthaltserlaubnis in Italien ist aus der Haut gefahren, als er gegen seinen Willen vom Krankenhaus entlassen wurden. Er hat das Personal bedroht und beschimpft. Der Sicherheitsdienst des Krankenhauses hat eingegriffen und den Nordafrikaner bis zur Tür begleitet. Dort hielt er sich jedoch am Griff fest und beschädigte die Tür. Das war der Moment, als die Polizei zu Hilfe gerufen wurde.

Der Marokkaner wurde auf die Quästur gebracht und nach seiner Identifizierung angezeigt. Ihm wird unter anderem Sachbeschädigung vorgeworfen. Doch dabei sollte es nicht bleiben: Nur wenig später war der 29-Jährige wieder im Spital vorstellig geworden. Er forderte mit Vehemenz und ungewöhnlichen Gesten, dort die Nacht verbringen zu dürfen. Unter anderem legte er sich quer über den Boden. Die Polizei musste erneut kommen, konnte aber schließlich den Mann zur Einsicht bringen. Nichtsdestotrotz hat Quästor Paolo Sartori die Aufhebung der Aufenthaltsgenehmigung in die Wege geleitet.

In einem zweiten Fall war ein Tunesier (49) mit zahlreichen Vorstrafen im Krankenhaus negativ aufgefallen. Obwohl er nur leichte Verletzungen hatte, beschimpfte er das Pflegepersonal sowie andere Patienten in der Notfallaufnahme, um schneller untersucht zu werden. Die Staatspolizei war wieder im Einsatz. Der Mann wurde identifiziert. Dabei wurde festgestellt, dass er ohne Aufenthaltsgenehmigung in Südtirol ist.

Quästor Paolo Sartori hat in der Folge ein Abschiebedekret unterzeichnet. Der 49-Jährige wurde ins Abschiebezentrum “Corelli” nach Mailand überstellt. Von dort aus soll er in sein Heimatland überführt werden.

Quästor Paolo Sartori spricht von “zwei weiteren schwerwiegende Vorfällen von Drohungen und Aggressionen gegen das medizinische Personal, das unter äußerst komplexen Bedingungen in der Notaufnahme der Stadt arbeitet”.  “Wir nehmen das sehr ernst und greifen sofort ein, damit die Arbeit im Krankenhaus sicher weiterlaufen kann.”

 

Bezirk: Bozen