Von: luk
Bozen – Dramatische Momente haben sich am Freitagnachmittag am Etschufer zwischen Bozen-Süd und der Frizzi-Au abgespielt. Eine 60-jährige Frau aus Bozen hat ihr eigenes Leben aufs Spiel gesetzt, um ihren Hund zu retten. Der Malinois mit dem Namen “Maya” war beim Spaziergang auf der Höhe des Müllverbrennungsofens in die Fluten geraten und wurde mitgerissen.
Die Boznerin wuchs durch die Angst um ihre Hündin über sich hinaus. Sie stieg mit dem anderen Hund in das Auto und verfolgte “Maya”, die sich im Fluss immer schwerer über Wasser hielt. Sie sei verzweifelt gewesen, habe aber nicht akzeptieren können, dass “Maya” auf diese Weise stirbt, erzählt sie.
Die 60-Jährige fuhr weiter bis zur Brücke an der Frizzi-Au. Dort ist eine Rampe, die von der Straße runter zum Fluss führt.
Schnellen Fußes ging sie bis zur Uferlinie und machte einige Schritte ins Wasser. Die Hundehalterin merkte in diesem Augenblick, dass sie im Begriff war, sich selbst in große Gefahr zu bringen. Die Kraft der Strömung sei enorm gewesen, so die Frau gegenüber der Zeitung Alto Adige.
Als der Malinois in einiger Entfernung auftauchte, war er in der Mitte der Etsch und damit unerreichbar für die Halterin. Doch “Maya” muss ihr Frauchen gesehen haben: Wohl mit letzter Kraft konnte die Hündin etwas in Richtung Ufer schwimmen. Es war gerade ausreichend, dass die 60-Jährige das Tier ergreifen und in Sicherheit ziehen konnte.
Unter Schock, aber am Leben begaben sie sich ans Ufer. In diesem Moment traf auch die alarmierte Wasserrettung der Berufsfeuerwehr Bozen ein. Laut der Boznerin waren sie extrem schnell, aber sie seien doch zu spät gekommen, um “Maya” an der Brücke Frizzi Au aus dem Wasser zu ziehen.
Selbst am Samstag waren die Hundehalterin und auch “Maya” noch vom Vortag gezeichnet. Vor allem der 60-Jährigen hängt das Geschehene und die Gefahr, in die sie sich begeben hat, noch nach.