Von: mk
Bozen/Leifers/Branzoll – Insgesamt fünf Personen waren an der Rettung der beiden Mädchen bei dem tragischen Unfall in Branzoll beteiligt. Neben Antonio Masciari aus Leifers hat sich am Dienstag auch der Bozner Ivan Zanvettor bei den „Dolomiten“ gemeldet.
Wie berichtet, kam Alonso Lotero aus Leifers bei dem Unfall ums Leben, während eine Zwölfjährige und eine 15-Jährige gerettet werden konnten.
Trotz der dramatischen Szenen zeigte sich auch, dass es nach wie vor Menschen mit Mut und Zivilcourage gibt. Neben dem 24-jährigen Alessandro Dolzan aus Denno in der Provinz gehören zu den Lebensrettern auch der 42-jährige Antonio Masciari aus Leifers und der 44-jährige Bozner Ivan Zanvettor.
„Als ich die Flammen hochschießen sah, habe ich sofort mein Fahrzeug verlassen und mich auf den Weg zum brennenden Wagen gemacht“, berichtet Masciari hörbar bewegt.
Zanvettor war zum Zeitpunkt des Unfalles Richtung Bozen unterwegs. „Bei der Kurve kurz vor Branzoll hat man den Feuerschein schon gesehen“, erzählt er den „Dolomiten“. Obwohl seine drei Kinder bei ihm im Auto saßen, zögerte er keine Sekunde.
Als Masciari am Unfallort ankam, befand sich bereits ein junges Paar aus der Gemeinde Deutschnofen dort. „Die junge Frau bat um Hilfe, aber von den anderen Autofahrern wollte niemand helfen“, erklärt Masciari laut „Dolomiten“. Aus dem brennenden Auto seien Hilfeschreie zu hören gewesen. „Das jüngere der beiden Mädchen habe darum gefleht, dass die Anwesenden ihren Vater retten. „Wir haben aber gesehen, dass da nichts mehr zu machen war“, erklärt der 42-Jährige.
Das ältere Mädchen erschien im ersten Augenblick bereits tot. „Ihre Haare und Schuhe hatten bereits Feuer gefangen. Wir zogen sie dann sofort aus dem Fahrzeug und erstickten die Flammen mit den bloßen Händen“, berichtet Masciari gegenüber den „Dolomiten“.
In diesem Moment bemerkte er, dass das schwerverletzte Mädchen noch am Leben war und sie seine Hand drückte. Bevor die Rettungsmannschaften eintrafen, hatten die Lebensretter Erste-Hilfe-Maßnahmen ergriffen.
Angst habe er nicht verspürt, erklärt der Leiferer. Es sei nicht der erste Unfall gewesen, den er erlebt und bei dem er geholfen habe.
Auch Zanvettor hat das Auto abgestellt und rannte sofort zum brennenden Fahrzeug.
Unabhängig von der gefährlichen Situation half er mit, die beiden Mädchen aus dem Fahrzeug zu ziehen. „Die Tochter des Fahrzeuglenkers rief die ganze Zeit nach ihrem Vater, auf das andere Mädchen hatten die Flammen schon übergriffen“, erinnert er sich an den grauenvollen Moment. Mit vereinten Kräften gelang es den beiden Männern, die beiden Mädchen aus dem Inferno zu befreien.