Von: mk
Feldthurns/Genua – Der Laufkran trägt keine Schuld am Einsturz der Morandi-Brücke in Genua. Der Kran sei nämlich noch gar nicht aufgestellt gewesen. Dies betont einem Bericht von Alto Adige online zufolge Hubert Weissteiner, Direktor der Felthurner Firma Weico: Das Unternehmen war mit Arbeiten an der Brücke beauftragt worden.
„Wir waren erst dabei, die Gleise für den Laufkran zu installieren, doch dieser ging niemals in Betrieb“, behauptet Weissteiner.
Doch auch wenn er bereits in Betrieb gewesen wäre, hätte dies nicht viel geändert, ist der Direktor überzeugt. Der Laufkran wiege nämlich deutlich weniger als ein Lkw. „Um die Gleise zu legen, arbeiteten wir in der Nacht mithilfe eines Brückenuntersichtgeräts, da untertags zu viel Verkehr war. Einmal richtig aufgestellt, hätte der Laufkran den Arbeitern erlaubt, jene Stellen der Brücke zu erreichen, die saniert werden mussten. Die Arbeit wäre dann auch am Tag möglich gewesen“, so Weissteiner.
Mit den Arbeiten sei man gut vorangekommen. In ein oder zwei Monaten wären diese abgeschlossen gewesen, rechnet der Direktor. Jede Nacht waren vier bis fünf Mitarbeiter der Firma beschäftigt. „Ein Laufkran wiegt nur sieben Tonnen, während ein Lkw im Schnitt rund 40 Tonnen auf die Waage bringt. Das ist ein vier- bis fünffach geringeres Gewicht“, erklärt Weissteiner abschließend.
Die Staatsanwaltschaft von Genua hatte anfangs behauptet, dass das Hängegerüst die Brücke zusätzlich belastet haben könnte.
Der als Morandi-Brücke bekannte Polcevera-Viadukt in der norditalienischen Hafenstadt ist bekanntlich während eines Unwetters am vergangenen Dienstag eingestürzt. Mit was für einer Wucht einer der drei Pylone der Brücke umstürzte und auf die Fahrbahn krachte, machten am Montag Videos von Überwachungskameras, die von der Finanzpolizei veröffentlicht wurden, deutlich. Mehr als 30 Fahrzeuge waren rund 45 Meter in die Tiefe gestürzt. 43 Personen kamen ums Leben, mehrere Menschen wurden schwer verletzt. Hier das Video der Finanzpolizei: