Von: luk
Bozen – Ein dramatischer Polizeieinsatz am frühen Donnerstagmorgen hat im Bozner Neubruchweg Schlimmeres verhindert: Ein 50-jähriger Mann schlug auf offener Straße brutal auf seine ehemalige Lebensgefährtin ein. Dabei verletzte er sie, raubte sie aus und versuchte anschließend das Weite zu suchen. Die Staatspolizei konnte den Mann jedoch nach einer kurzer Verfolgung festnehmen.
Nach ihrer Alarmierung fanden die Exekutivbeamten vor Ort eine schockierende Szene vor: Der Mann ging mit Faustschlägen und Schlägen auf die Frau los, stieß sie wiederholt zu Boden. Als er die Polizei bemerkte, flüchtete er in Richtung Europaallee, wurde jedoch sofort eingeholt und überwältigt.
Während eine Streife den Angreifer verfolgte, kümmerte sich eine zweite um das Opfer. Die Frau hatte sichtbaren Spuren der Gewalt im Gesicht. Laut ihrer Aussage hatte sie ihren Ex-Partner zufällig auf der Straße getroffen. Dieser habe sie zunächst um 100 Euro gebeten. Als sie ablehnte, drohte er ihr unverblümt: Er werde sie „zu Tode prügeln“.
Dann folgte tatsächlich die Attacke: Die Frau rannte in ihrer Angst in ein Gebäude, doch selbst dort war sie nicht sicher. Der 50-Jährige verfolgte sie, warf sie zu Boden und entriss ihr sogar die Sonnenbrille. Erst das Eingreifen der Polizei stoppte die Eskalation.
Der Angreifer war bereits in der Vergangenheit wegen Gewalt gegen dieselbe Frau angezeigt worden. Für ihn klickten die Handschellen und er wurde in die Sicherheitszelle der Quästur gebracht. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun wegen Raub und vorsätzlicher Körperverletzung.
Quästor Paolo Sartori hat angesichts der Schwere der Tat und der Vorgeschichte des Täters eine offizielle polizeiliche Verwarnung, ausgesprochen. Dabei handelt es sich um eine präventive Maßnahme zum Schutz potenzieller Opfer.
In einer Stellungnahme betonte der Quästor die Dringlichkeit, gegen Gewalt an Frauen aktiv vorzugehen: „Fälle wie dieser zeigen, wie tief die Ursachen solcher Taten in gesellschaftlichen und kulturellen Missständen verwurzelt sind. Sie betreffen häufig Frauen, die sich kaum zur Wehr setzen können. Nur durch das Zusammenspiel aller – Polizei, lokale Institutionen, Anti-Gewalt-Zentren und ehrenamtliche Organisationen – kann wirksamer Schutz gewährleistet werden.“
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