Von: luk
Brixen – Ein 18-jähriger Schüler und Berufstätiger aus Brixen, der nebenbei für ein bekanntes Sicherheitsunternehmen arbeitet, wurde in der Nacht von Samstag auf Sonntag Opfer eines brutalen Angriffs nach einem Maturaball im Forum Brixen. Der junge Mann, der auf die Veranstaltung eingeladen worden war, wurde von einer Gruppe von fünf bis sechs Personen aus dem Eisacktal mit Schlägen und Tritten attackiert. Dabei erlitt er schwere Verletzungen, darunter ein Schädeltrauma, einen Nasenbeinbruch und eine Fraktur des Orbitabodens. Sein Zustand ist weiterhin kritisch, wie die Zeitung Alto Adige am Dienstag berichtet.
Brutale Gewalt ohne ersichtlichen Grund
Die Angreifer, die laut ersten Ermittlungen aus einem Dorf im Eisacktal stammen sollen, gingen ohne erkennbaren Anlass auf den jungen Mann los. Die Beteiligten kannten sich nicht, was den Übergriff umso unbegreiflicher macht. Der 18-Jährige befindet sich weiterhin im Krankenhaus, wo er sich am Donnerstag einer Operation unterziehen muss. Auch die Schwellung am Auge gibt Anlass zur Sorge. Spezialisten sollen klären, ob bleibende Schäden vorliegen. Die vorläufige Prognose des Arztes beträgt 30 Tage.
Der Vater des Opfers, der Architekt Renato D’Alberto, zeigte sich tief betroffen. Er wurde mitten in der Nacht über den Angriff informiert und eilte ins Krankenhaus. „Die Gewalt war unfassbar brutal. In den Videoaufnahmen, die den Vorfall dokumentieren, ist deutlich zu erkennen, wie die Täter auf meinen Sohn losgehen. Einer von ihnen holte sogar Anlauf, um ihn zu treten“, berichtete er. Gemeinsam mit den Anwälten der Familie, Antonio Careri und Matteo Di Narda, sollen die Videos nun den Carabinieri übergeben werden, um rechtliche Schritte einzuleiten.
Hintergründe des Angriffs: Ethnischer Hass?
Während der Tat sollen die Angreifer den 18-Jährigen mehrfach mit dem abfälligen Ausdruck „Dreckswalscher“ (abwertend für „schmutziger Italiener“) beschimpft haben, was auf ein mögliches ethnisches Motiv hinweist. Der Angriff ereignete sich gegen 2.00 Uhr morgens, nachdem das Opfer seinen jüngeren Bruder nach Hause gebracht hatte und zum Forum zurückkehrte, um einen Freund abzuholen. Trotz seiner Größe von etwa 1,83 Metern und seiner Fähigkeit zur Selbstverteidigung war der junge Mann der Übermacht der Angreifer hilflos ausgeliefert. Niemand der Umstehenden soll eingegriffen haben, stattdessen filmten einige die Szene oder lachten. Schließlich gelang es dem Opfer, sich loszureißen und in den Sicherheitsbereich des Forums zu flüchten.
Weiterer Verletzter im Krankenhaus
Auch ein Freund des Opfers, der als Sicherheitsmitarbeiter bei der Veranstaltung tätig war, wurde verletzt. Nachdem er einen der Angreifer aus dem Forum gebracht hatte, wurde er von einem anderen Angreifer ins Gesicht geschlagen. Dabei erlitt er einen Nasenbeinbruch und musste im Krankenhaus behandelt werden. Seine Prognose liegt bei über 20 Tagen.
Die Ermittlungen der Behörden laufen. Der Fall hat für Entsetzen gesorgt und eine Debatte über Zivilcourage sowie die Hintergründe der Tat entfacht.
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