Von: mk
Auer – Leben zu retten, gehört zu seinen Aufgaben. Trotzdem war es für Alex Pedrazza sein „erstes Mal“. Der 23-jährige Bozner arbeitet als Bademeister im Freibad von Auer und hat erst kürzlich einen Neunjährigen vor dem Ertrinken bewahrt. Medienberichten zufolge hat ihn die Erfahrung sehr aufgewühlt.
Der Bub mit pakistanischen Wurzeln war auf dem Grund des Beckens in einer Tiefe von rund zwei Metern getrieben – völlig regungslos und mit dem Bauch nach unten.
Als der Bademeister die Szene bemerkte, begriff er sofort, dass etwas nicht stimmte. Ohne zu zögern, sprang er ins Wasser und zog den Neunjährigen ins Freie. Der 23-Jährige konnte am Hals keinen Puls fühlen und bemerkte, dass der Junge nicht atmete. Offenbar befand sich das Kind am Scheideweg zwischen Leben und Tod. Jede Sekunde zählte.
„Auf wenn ich in solchen Situationen nicht aufgeregt sein dürfte, war ich trotzdem erschüttert. Es war das erste Mal für mich, dass ich auf diese Weise Hilfe leisten musste“, erklärte Pedrazza italienischen Medien gegenüber. Er brachte den Bub in Seitenlage und öffnete dessen Mund.
Dabei stellte er fest, dass die Zunge des Kindes in den Rachen gerutscht war und die Atemwege blockierte. Pedrazza brachte die Zunge in die richtige Position und bearbeite den Bauch, damit der Junge Waser ausspucken konnte, das er geschluckt hatte.
Nun konnte der Bademeister den Puls des Kindes spüren und auch die Atmung kehrte wieder zurück. Gleichzeitig beauftragte er den Vater gemeinsam mit dem Inhaber des Freibades, die Rettungskräfte zu verständigen.
Der Inhaber des Freibades hat den Bub hochgehoben und der Bademeister bearbeitete erneut den Bauch des Kindes. Der Junge erbrach sich und spuckte diesmal deutlich mehr Wasser aus. Als die Sanitäter mit dem Rettungswagen ankamen, erholte sich das Kind langsam wieder.
Nachdem das Schlimmste überstanden war, machte sich Erleichterung unter den Mitarbeitern breit. Wie sich herausstellte, ist der Neunjährige Nichtschwimmer. Die Freude darüber, ein Leben gerettet zu haben, ist groß. Doch gleichzeitig wird an Kinder und Jugendliche, die nicht schwimmen können, und vor allem an deren Eltern appelliert, sich nicht unnötig einem Risiko auszusetzen.