Von: Ivd
Bozen – Heute ist der internationale Tag der Gewalt gegen Frauen. Aus diesem Anlass rücken die Carabinieri in Italien erneut ihr Engagement gegen Gewalt in den Fokus. Mit einer groß angelegten Kampagne soll die Bevölkerung für die Problematik sensibilisiert werden, die Opfer unterstützt und ein klares Signal gegen jegliche Form von Gewalt setzt – physisch wie psychisch.
Ein Herzstück der diesjährigen Initiative ist ein Werbespot, in dem der bekannte Fernsehmoderator Carlo Conti Frauen dazu aufruft, „den ersten Schritt“ zu wagen und Hilfe zu suchen. Ergänzend dazu veröffentlichen die Carabinieri auf ihren sozialen Kanälen Videobotschaften und Informationsmaterialien, die nicht nur Betroffenen Mut machen, sondern auch präventiv wirken sollen. Ziel ist es, Frauen den Zugang zu rechtlichem, psychologischem und sozialem Beistand zu erleichtern.
Orange the World
Symbolträchtig werden zahlreiche Carabinieri-Kasernen in ganz Italien in Orange erleuchtet – auch in Südtirol. Die Kasernen in Bozen, Meran, Bruneck, Schlanders und Leifers beteiligen sich an der internationalen Kampagne „Orange the World“. Die Farbe steht dabei für eine Zukunft ohne Gewalt gegen Frauen.
Prävention und Bildung im Fokus
Neben Soforthilfe für Opfer setzen die Carabinieri auch auf präventive Maßnahmen. Dazu gehören Schulbesuche und Aufklärungskampagnen, die sich vor allem an junge Menschen richten. „Wir wollen eine Gesellschaft fördern, die die Würde der Frau achtet und sie als gleichwertige Partnerin sieht“, heißt es in der Mitteilung.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Arbeit der 200 eigens eingerichteten Räume, in denen Opfer in sicherer Umgebung gehört und betreut werden können. Diese seien speziell gestaltet, um Frauen in der schwierigen Phase, nachdem sie beispielsweise ihren Partner angezeigt haben Halt zu geben. Drei von ihnen finden Betroffene an den Carabinieri-Stationen Meran, Bruneck, Schlanders und Leifers.
Smartwatches als Schutzengel
Eines der innovativsten Projekte ist der Einsatz von „Mobile Angel“-Smartwatches. Diese speziell entwickelten Geräte ermöglichen es Opfern, in Notsituationen direkt mit den Carabinieri Kontakt aufzunehmen. Besonders in Städten wie Rom, Mailand und Turin hat sich das System als erfolgreich erwiesen – sowohl als Schutzmaßnahme als auch als Abschreckung für potenzielle Täter.
Die Zahlen unterstreichen die Dringlichkeit der Thematik: Im Jahr 2023 bearbeitete die Carabinieri über 55.000 Fälle von Gewalt gegen Frauen, darunter fast 400 in der Provinz Bozen. Auch in diesem Jahr bleiben die Zahlen hoch. Doch die Carabinieri betonen: „Unsere Aufgabe ist es, nicht nur zu reagieren, sondern auch frühzeitig einzugreifen und Frauen zu ermutigen, sich aus ihrer Isolation zu befreien.“
Mit ihren breit gefächerten Maßnahmen und der stetigen Weiterentwicklung ihrer Präventionsstrategien setzten die Carabinieri ein kraftvolles Zeichen gegen Gewalt – ein Engagement, das weit über den 25. November hinausreicht.
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