Von: mk
Bozen – Das technische Gutachten zu Handys und weiteren technischen Kommunikationsmitteln, die von zwei Carabinieri-Beamten beschlagnahmt wurden, läuft Gefahr, vor Gericht nicht verwendbar zu sein. Dies berichtet die Tageszeitung Alto Adige. Das Gutachten ist von Richter Peter Michaeler in Auftrag gegeben worden. Gegen die beiden Carabinieri, die mehrere Jahre lang bei der Gerichtspolizei tätig waren, wird bekanntlich wegen Amtsunterschlagung und Falscherklärung ermittelt.
Die Erstellung des Gutachtens ist erst vorgestern unterbrochen worden – wegen eines Vorfalls, der absolut unüblich ist. Die Geräte, die am 27. Dezember in der Kaserne der Carabinieri beschlagnahmt worden waren, wurden dem Gutachter in Bologna übergeben.
Allerdings waren die nummerierten, eigens versiegelten Umschläge, in denen sich die Geräte seit der Beschlagnahme befanden, aufgerissen. Was genau passiert ist, bleibt vorerst unklar. Lau Alto Adige scheint es allerdings, dass jemand die Siegel gebrochen und vermutlich auch Analysen an den Geräten durchgeführt hat, ohne dass die Verteidiger oder deren Berater anwesend waren.
Nachdem die Ermittlungen gegen zwei Vertreter der Gerichtspolizei auch vorher schon als heikel galten, herrscht nun Alarmstimmung. Gemeldet wurde der Vorfall von Francesco Ernesti, dem technischen Berater der Verteidigung. Er ist auf Informatik spezialisiert und hat Anwalt Francesco Coran verständigt.
Nachdem die Erstellung des Gutachtens unterbrochen wurde, hat nun Untersuchungsrichter Peter Michaeler das Wort. Dieser hatte das Gutachten im Rahmen des Beweissicherungsverfahrens angeordnet.