Von: luk
Bozen – Die Carabinieri haben in monatelangen Ermittlungen einen Drogenring in Südtirol gesprengt, der von Gambiern betrieben wurde. Über zehn Kilogramm Marihuana konnten die Drogenfahnder beschlagnahmen. Die Carabinieri nannten dabei eine erschreckende Zahl: Die Dealer brachten in der Zeit des Lockdowns in Südtirol täglich rund ein Kilogramm Marihuana an die Kundschaft. Diese Menge reicht für rund 2.000 Joints. Das zeigt, wie groß die Nachfrage in Südtirol ist.
Doch die Carabinieri warnen: Marihuana werde vielfach als leichte Droge bezeichnet. Doch mittlerweile könne man davon nicht mehr sprechen. Der THC-Gehalt (Tetrahydrocannabinol) – also die psychoaktive Substanz, die einen Rausch hervorruft – sei im heutigen Marihuana um ein vielfaches höher, als früher. Mittlerweile sind rund 25 bis 30 Prozent THC vorhanden.
Innerhalb weniger Jahre wurde die Cannabis-Pflanze so stark hochgezüchtet, dass der Rausch beim Konsumenten viel stärker ist. Das kann allerdings gefährliche Nebenwirkungen haben, warnen die Carabinieri auf einer Pressekonferenz in Bozen. Studien zeigen, dass ein hoher THC-Gehalt das Risiko erhöht, Angstzustände und Psychosen zu bekommen.
Noch ein Aspekt kommt laut den Carabinieri hinzu: Im Detailhandel wird der Stoff von den Dealern oft behandelt und mit Opioiden besprüht. Das soll eine körperliche Abhängigkeit hervorrufen und den Drogenverkäufern langfristige Einnahmen generieren.
Das Carabinieri-Labor in Leifers hat noch eine weitere beunruhigende Sache beobachtet: Es soll auch “Gras” geben, dass mit Marihuana wenig zu tun hat und lediglich mit synthetischem THC und Opioiden versetzt ist.