Von: mk
Bozen – Nach Wochen und Monaten der Angst ist der Krieg in der Ukraine ist nun dramatischen Realität. Die Menschen in der Ukraine brauchen dringend Unterstützung, vor allem, Kinder, ältere und beeinträchtigte Menschen und Binnenflüchtlinge sind jetzt auf rasche Nothilfe angewiesen. Die Südtiroler Caritas beteiligt sich über das internationale Caritas Netzwerk an den Hilfsmaßnahmen mit 20.000 Euro und bittet die Bevölkerung um Mithilfe.
Schon bevor sich die Situation in der Ukraine dermaßen zugespitzt hat, waren laut Schätzungen der UNO mindestens 2,9 Millionen Menschen in der Ukraine auf humanitäre Hilfe angewiesen, darunter mehr als 500.000 Kinder. Der bewaffnete Konflikt dauert nunmehr seit 2014 an und hat bereits 14.000 Menschenleben gekostet. 1,5 Millionen Frauen, Männer und Kinder sind derzeit auf der Flucht im eigenen Land, schätzungsweise 1 bis 5 Millionen Menschen versuchen, die Ukraine zu verlassen und werden aller Voraussicht nach in den kommenden Tagen in Polen, Moldawien und Rumänien eintreffen. Die dortigen Caritas-Stellen rüsten sich für deren Ankunft und richten Aufnahmezentren ein: In Moldawien stehen bereits drei Zentren mit 500 Schlafplätzen bereit, in Polen weitere 2500 Plätze. Freiwillige Helferinnen und Helfer sind zudem in den Anlaufstellen der staatlichen Institutionen im Einsatz. Auch in der russischen Region Rostov, wo die Caritas seit Jahren Hilfsprojekte begleitet, werden Flüchtlinge aufgenommen.
Ältere und kranke Menschen, die eine Flucht körperlich nicht bewältigen können, müssen in den Konfliktregionen ausharren, inmitten der Gewalt, ohne genügend Nahrungsmittel und Medikamente. Andryi Postnikiv, der Verantwortliche für humanitäre Hilfe der Caritas Ukraine, berichtet von einer dramatischen Situation: „Den Menschen fehlt es an allem, vor allem an Trinkwasser. Auch haben viele keinen Zugang zu Gesundheitseinrichtungen und Krankenhäusern“. Die Caritas Ukraine hat 19 Zentren eingerichtet, in denen Binnenflüchtlinge aufgenommen und mit dem Lebensnotwendigsten versorgt werden. Mitarbeiter und Freiwillige verteilen Nothilfepakete mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln und Medikamenten sowie Decken, Winterkleidung und Heizmaterial.
Das internationale Caritas-Netzwerk ist bereits seit Monaten im Krisengebiet aktiv und leistet Nothilfe. Diese soll weiter ausgebaut werden. Angedacht ist auch die Einrichtung von mehreren so genannten „Child friendly Spaces“, wie sie die Caritas schon in verschiedenen anderen Konfliktgebieten, unter anderem in den ukrainischen Grenzgebieten zu Russland führt. Es sind sichere Orte, an welchen die Kinder ein Stück Normalität erleben dürfen, wo sie spielen und lernen können. Die Buben und Mädchen werden dort von Psychologen und Sozialarbeitern betreut, die ihnen helfen, die schlimmen Erfahrungen zu verarbeiten.
Die Südtiroler Caritas Südtirol beteiligt an den Hilfsmaßnahmen für die Menschen in der Ukraine. Sie hat dafür 20.000 Euro aus dem Katastrophenfonds zur Verfügung gestellt und bittet die Bevölkerung um weitere Unterstützung.
Der Papst hat den kommenden Aschermittwoch (2. März) zu einem Gebets- und Fasttag für die ganze katholische Kirche erklärt und alle Gläubigen aufgerufen, für den Frieden in der Ukraine zu beten. Auch Bischof Muser schließt sich dieser Bitte an. „Als äußeres Zeichen unserer Bereitschaft zum Frieden, zur Versöhnung und zur Solidarität mit den betroffenen Menschen werden am Aschermittwoch um 12 Uhr alle Kirchenglocken unserer Diözese läuten.“
Wer die Menschen in der Ukraine und die Geflüchteten an den Grenzen unterstützen möchte, ist eingeladen, seine Spende unter dem Kennwort „Katastrophenhilfe“ auf eines der folgenden Spendenkonten der Caritas zu überweisen.
Raiffeisen Landesbank: IBAN: IT42F0349311600000300200018
Südtiroler Sparkasse: IBAN: IT17X0604511601000000110801
Südtiroler Volksbank: IBAN: IT12R0585611601050571000032
Intesa Sanpaolo: IBAN: IT18B0306911619000006000065