Von: mk
Schlanders – Celine Frei Matzhol soll in der Vergangenheit von ihrem Ex-Freund misshandelt worden sein. Nach dem Mord an der 21-Jährigen aus Kortsch geriet der 28-jährige Omer Cim ins Visier der Ermittler und wurde schließlich kurz vor der österreichischen Grenze am Reschenpass durch Schüsse auf sein Auto aufgehalten und festgenommen. Er gilt als Hauptverdächtiger.
Die junge Frau wurde am Sonntag tot in Schlanders in der Wohnung ihres Ex-Freundes aufgefunden. Die Frau hatte zahlreiche Stichwunden am Körper. Die Carabinieri haben die mutmaßliche Tatwaffe – ein Messer – im Haus sichergestellt.
Wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtet, hat Celine Frei Matzhol bereits im Juni Anzeige wegen des gewalttätigen Verhaltens ihres damaligen Partners erstattet. Dass es zu Gewalt innerhalb der Beziehung gekommen war, soll in Schlanders ein offenes Geheimnis gewesen sein.
„Wir wussten alle, dass Celine von ihrem Freund misshandelt wurde. Er hat oft die Hand gegen sie erhoben. Wenn die Leute munkeln, ist vermutlich auch etwas Wahres dran“, erklärt Gemeindeassessorin Dunja Tassiello. Zwar wolle sie nicht alle Migranten über einen Kamm scheren. „Doch bevor solche Leute in unser Land kommen, sollte man sie auf den Respekt hinweisen, der bei uns Frauen entgegen gebracht wird.“
Die Gemeindeassessorin weist außerdem auf die vollen Gefängnisse hin. Die Politik müsse neue Strukturen errichten, damit Straftäter ihre Haft auch absitzen. „Strafen sollten ein Mittel zur Abschreckung sein.“ Gewalt dieser Art sei inakzeptabel.
„Diese junge Frau hatte noch ihr ganzes Leben vor sich. Wir sind am Boden zerstört und sprachlos. Ich haben den Bürgermeister darum gebeten, einen Tag der Trauer einzuberufen, um Solidarität mit den Familienangehörigen zu zeigen“, erklärt Tassiello.
Die junge Frau soll sich vor Wochen Freunden anvertraut haben. Schließlich habe sie die Kraft gefunden, sich von ihrem gewalttätigen Partner zu trennen. Mit den Freunden wollte sie das Ende der toxischen Beziehung feiern und hat ein gemeinsames Frühstück organisiert.
Doch dazu sollte es nicht kommen. Die 21-Jährige wurde Sonntagfrüh von ihrer Mutter als vermisst gemeldet, weil sie nicht nach Hause gekommen war. Die Carabinieri machten sich daraufhin zur Wohnung des Ex-Freundes auf und verschafften sich Zutritt, nachdem niemand geöffnet hatte. Dort entdeckten sie gegen Mittag die Leiche der jungen Frau.
Zur vom Mordopfer erstatteten Anzeige nimmt die Staatsanwaltschaft von Bozen wie folgt Stellung:
Mit Bezug auf Zeitungsberichte, wonach Frau Frei Matzohl Celine ihren Ex-Partner wegen Misshandlungen und/oder Verfolgung angezeigt habe, und er seinen Job gekündigt habe, um sie zu „stalken“, nimmt die Staatsanwaltschaft wie folgt Stellung: Frau Frei Matzohl hat im Juni eine Anzeige erstattet, in der sie einen einzigen Vorfall meldete, der sich ereignete, als sie mit ihrem Partner in einem Auto unterwegs war und bei dem er sie geschlagen und bedroht haben soll. Die Carabinieri meldeten den Vorfall sofort als „Code Rot“. Dieser wurde als solcher behandelt, was bedeutet, dass er nach dem internen Protokoll der Staatsanwaltschaft absoluten Vorrang vor den anderen Fällen hatte. Da es sich um einen einzigen Vorfall handelte und die Ermittlungen abgeschlossen waren, wurde Anklage wegen des Verstoßes gegen Artikel 581 des Strafgesetzbuches (Körperverletzung) und Artikel 612 Absatz 2 des Strafgesetzbuches (schwere Bedrohung) erhoben. Für diese Straftaten können keine vorsorglichen Maßnahmen beantragt werden. Es liegen keine weiteren Anzeigen und/oder Berichte vor.