Von: mk
Deutschnofen – Die Installation eines öffentlich zugänglichen Defibrillators auf dem Dorfplatz von Deutschnofen ist ein wichtiger Beitrag zum Schutz der Bevölkerung und der zahlreichen Touristen.
Gerade in ländlichen, entlegenen Fraktionen oder an Standorten, welche große Menschenmengen verzeichnen, ist ein griffbereites AED-Gerät von größter Wichtigkeit, um dem plötzlichen Herztod den Kampf anzusagen und bereits vor Eintreffen des Rettungsdienstes wertvolle Zuarbeit zu leisten.
Der plötzliche Herztod tritt meist ohne Vorwarnung auf und kann unabhängig von Alter und Geschlecht, Vorerkrankung oder Belastung jeden treffen. Im Falle eines Kreislaufstillstandes ist für das Überleben die Zeit bis zum Ergreifen der Erstmaßnahmen entscheidend. Dazu gehören der Notruf, eine qualitativ hochwertige Herzdruckmassage und der frühestmögliche Einsatz eines Defibrillators. Studien zeigen, dass die Überlebenswahrscheinlichkeit nach einem Herzstillstand, die zwischen Zusammenbruch und Erstmaßnahmen vergeht, um sieben bis zehn Prozent pro Minute sinkt.
Ein AED-Gerät ist immer dann notwendig, wenn eine Person das Bewusstsein verliert und nicht mehr atmet. Hier entscheiden mitunter Minuten, ob aufgrund des Sauerstoffmangels im Gehirn bleibende Schäden entstehen oder das Überleben überhaupt möglich ist. Bei Erste-Hilfe-Kursen erlernen die Teilnehmer deshalb die Notfallsituation richtig einzuschätzen, einen Notruf durchzuführen, um die Rettungskette zu starten und dann eine qualitativ hochwertige Herzdruckmassage durchzuführen, bis ein Defibrillator zur Verfügung steht. Insbesondere die Verfügbarkeit des AED-Gerätes war in Vergangenheit immer ein Knackpunkt, der durch diese öffentlichen AEDs bedeutend verbessert wurde. Durch die kapillare Verteilung, die sichtbare Positionierung in stark frequentierten Bereichen und die Möglichkeit, mittels Freisprecheinrichtung während der Wiederbelebung direkt mit einem Mitarbeiter der Notrufzentrale in Verbindung zu bleiben, kann dieses Projekt Leben retten. Zudem sind alle AED-Geräte in den PAD-Säulen fernüberwacht und ermöglichen eine genaue Verortung des Notfallortes.
Ersthelfer ohne Ausbildung
Verfügt aber in einer Notfallsituation der anwesende Ersthelfer über keine solche Ausbildung, sollte er dennoch das AED-Gerät aus der Defibrillatorsäule holen und schnellstmöglich zum Opfer bringen. Denn beim Öffnen der Gerätetasche wird automatisch ein Notruf abgegeben und der Ersthelfer erhält über die eingebaute Freisprechanlage alle notwendigen Informationen über die zu setzenden Maßnahmen von der Notrufzentrale. Damit ist gewährleistet, dass der Helfer keine Fehler machen kann.
Mit dieser Defibrillator-Säule hat die Gemeinde Deutschnofen für ihre Bürger die Rettungskette bedeutend verbessert. Da der Defibrillator allein aber noch kein Menschenleben retten kann, braucht es engagierte Ersthelfer, die im Notfall richtig reagieren und die Maßnahmen fachgerecht umsetzen. Es ist deshalb empfehlenswert, dass jeder von Zeit zu Zeit einen Erste-Hilfe-Kurs besucht. Das Weiße Kreuz bietet dazu geeignete Kurse an. Informationen dazu gibt es auf der Homepage www.weisseskreuz.bz.it, per E-Mail ausbildung@wk-cb.bz.it oder telefonisch unter 0471 444 396.
Gesetzlich vorgeschrieben ist derzeit die Vorhaltung eines halbautomatischen Defibrillators und dementsprechend ausgebildeter Helfer in Italien im Augenblick nur während Wettkämpfen an Sportstätten. Auch die Ausbildung ist in diesem Fall genau vorgegeben und sieht eine Grundausbildung und eine dementsprechende Auffrischung alle zwei Jahre vor. Hat ein Bürger diese Qualifikation erreicht, darf er ein solches Gerät uneingeschränkt benutzen. Die Grundausbildung umfasst insgesamt acht Kursstunden, die außer den lebensrettenden Sofortmaßnahmen den Fokus vor allem auf den sicheren Einsatz des Defibrillators legen und mit einer schriftlichen und praktischen Abschlussprüfung enden. Sollte jemand im Abstand von zwei Jahren eine Erste-Hilfe-Grundausbildung absolvieren, kann die Ausbildung auf vier Stunden reduziert werden. Bei positivem Kursabschluss erhalten die Teilnehmer ein offizielles Kurszertifikat des Sanitätsbetriebes, das sie für zwei Jahre als Defi-Anwender befähigt. Diese Befähigung muss am Ende der zwei Jahre mittels einer vierstündigen Auffrischung verlängert werden.