Von: luk
Bozen – Rund 3.000 Chinesen leben in Südtirol. Sie führen Restaurants, Bars und andere Geschäfte. Mit dem Aufkommen des Coronavirus, das in China seinen Ursprung hatte, beklagen die Chinesen in Südtirol, von der Bevölkerung bewusst gemieden und diskriminiert zu werden. Wie die Tageszeitung Alto Adige heute berichtet, seien die Kunden in den von Chinesen betriebenen Geschäften und Restaurants rückläufig.
Wie eine Chinesin berichtet, werde schon mal die Straßenseite gewechselt und in einer Apotheke habe ein älterer Mann sein Gesicht verhüllt, als er sie sah. Sie habe sich in diesem Moment gedemütigt gefühlt.
Auch an den Kindern der chinesischen Mitbürger geht die ganze Sache nicht spurlos vorbei. Eine dreifache Mutter beklagt, dass ihr jüngster Sohn weinend von der Schule gekommen sei, weil die Klassenkameraden ihn mit „Coronavirus“ betitelt haben.
Die chinesische Gemeinde in Südtirol weist darauf hin, dass man sich aufgrund dieses Verhaltens diskriminiert fühle. Gleichzeitig wird darauf aufmerksam gemacht, dass die in Südtirol lebenden Chinesen keinen Kontakt mit dem Virus gehabt haben können. Jene Chinesen, die wegen des chinesischen Neujahrs in ihr Heimatland gereist waren und wieder nach Südtirol zurückgekommen sind, hätten sich freiwillig in eine 14-tägige Quarantäne in den heimischen vier Wänden begeben. Der Gesundheitsdienst wisse darüber Bescheid. Es handelt sich um acht Personen. Anzeichen einer Erkrankung gebe es keine. „Wir sind die Ersten, die eine Ansteckung vermeiden wollen“, so die Chinesen in Südtirol.
Der Präsident der Vereinigung der Südtiroler Chinesen Wen Jianhai (Angelo) appelliert, die chinesischen Restaurants nicht zu meiden. Es gebe keinen Grund zur Sorge. „Wir sind alle gesund und die Lebensmittel werden in Italien gekauft.“